Liebe Leserinnen und Leser,

sind Marken für uns wichtig, und wenn ja: Wieso? Mit welchen Attributen verbinden wir einzelne Marken? Eine Markenpositionierung sorgt für Orientierung und Zielklarheit. Sie hilft den Unternehmen, gezielt zu kommunizieren und Entscheidungen zu fokussieren. Wenn man weiß, wofür die Marke steht und was sie ausmacht, entsteht Vertrauen, das im besten Falle nachhaltige Verbundenheit herstellt.

Die Werte eines Unternehmens prägen seine Erscheinung und finden Ausdruck in jeder Darstellung, nicht nur auf Messen oder Events. Eine einheitliche Gestaltung von Erscheinungsbild und Präsentationsräumen schafft dabei eine klare Unternehmensidentität. Können hier die Planer von Markenarchitektur ansetzen? Und wenn ja: Wie? Unser Heftpartner, das atelier 522, versteht Fläche als Spielraum für Fantasie und Kreativität, der Umgebungen eine einzigartige Note verleiht, sodass man sie sinnlich erleben will. Im atelier 522 werden Arbeitswelten, Hospitality und Erlebnisarchitektur gestaltet, dabei bewegen sich die Gestalter und Gestalterinnen quer zu Architektur, Innenarchitektur, Grafik und Digital Design. Von der Analyse bis zur Umsetzung begleitet ein über 60-köpfiges Team aus Wissenschaftlern, Gestaltern, Strategen, Soziologen und Philosophen Bauherren auf dem Weg zur Realisierung ihrer Visionen.

Das COREUM und der Campus in Stockstadt am Rhein (S. 24 ff.) ist mehr als eine Akademie, eine Ausstellung, eine Eventlocation oder ein Hotel und nebenbei dürfen Erwach­sene dort wieder im Sandkasten spielen. Damit folgen Hotel und Campus dem Diktum, dass das Ganze mehr ist als die Summe seiner Teile.

Stora Enso gehört zu den weltweit führenden Anbietern von Holzprodukten. Mit dem Katajanokan Laituri (S. 30 ff.) wurde in Helsinki in Finnland ein Headquarter realisiert, das Nachhaltigkeit in der Gestaltung erlebbar macht und die Unternehmenswerte visuell kommuniziert.

Das dänische Unternehmen VELUX wiederum hat aus einer ehemaligen Lagerhalle für Holz mit dem LKR Innovation House (S.38 ff.) in Østbirk/Dänemark ein Innovationszentrum realisiert, wo bereits auf den ersten Blick erkennbar ist, womit sich das weltweit  agierende Unternehmen beschäftigt – mit Dachfenstern!

Das Besucherzentrum Rapunzel (S. 46 ff.) des gleichnamigen Anbieters für Naturkost ist mehr als nur ein Verkaufsraum oder Museum, es ist ein multifunktionaler Ort, an dem das Unternehmen seine Philosophie auf märchenhafte Weise darstellt.

Für mich ist diese Ausgabe der DBZ ein Beleg dafür, was Architektur, was Markenarchitektur vermitteln kann. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen,

Ihr

Michael Schuster

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