Studierendenwohnanlage, München
Die Giesinger Studierendenwohnanlage schließt als Stadtreparatur eine Straßenecke und verleiht dem Ort durch eine markante Formensprache einen hohen Wiedererkennungswert. Entlang der Chiemgaustraße, die zum Mittleren Ring zählt, setzt der sechsstöckige Baukörper dabei einen akzentuierten Schlusspunkt in der bestehenden Blockrandstruktur. Das Gebäude mit Satteldach an der Kagerstraße reagiert auf die niedrigere Nachbarbebauung, indem es deren kleinteiligen Maßstab aufgreift und fortsetzt. Die Wohnanlage umfasst 65 Einzelapartments zwischen ca. 18 und 37 m². Davon ist ein Drittel barrierefrei. Jedes Apartment verfügt über Bad, Küchenzeile und bodentiefe Fenster. Kleine Terrassen, Balkone und Loggien erhöhen die Aufenthaltsqualität zusätzlich. Das studentische Miteinander wird durch großzügige Gemeinschaftsbereiche gefördert. Im Erdgeschoss befinden sich zwei große Räume mit Küche bzw. Sitzgelegenheiten, die sich straßenseitig zu kleinen Gärten öffnen. Eine überdachte Fläche mit Sitzstufen im Durchgangsbereich zwischen Eingang und Innenhof lädt zum Verweilen ein. Ergänzt wird das Angebot durch eine geschützte Dachterrasse im eingeschnittenen Satteldach, die durch die höhere Bebauung am Mittleren Ring vom Straßenlärm abgeschirmt ist. Eine Tiefgarage, ein Fahrradraum sowie individuell nutzbare Abstellflächen runden das Raumangebot ab. Auf den straßenseitigen Fassaden wechseln sich Loggien aus Glas mit einer Auskragung von bis zu 1 m und Stahlbeton-Fertigteile mit einer Tiefe von 1,5 m ab. Die Glasflächen, die oberhalb der Brüstung als Schiebe-Dreh-Elemente ausgeführt sind, dienen als Lärmschutz, die Verglasungen als Pufferzone mit solaren Einträgen. Für maximalen Lichteinfall und effektiven Schallschutz kamen in den öffenbaren Verglasungen der Balkonloggien Schiebe-Dreh-Elemente des Systems Proline T von Solarlux zum Einsatz. Diese wurden mit gerahmten Festverglasungen als Brüstungselemente kombiniert, um eine schlanke Profilansicht zu ermöglichen. Sind die beweglichen Glasflächen geschlossen, erfolgt der notwendige Luftaustausch über eine nur 3 mm schmale Lüftungsspalte zwischen den Segmenten. Jedes Glaselement läuft oben und unten in einer Führungsschiene und lässt sich um 90 ° nach innen drehen. So können sie platzsparend als unauffällige Glaspakete auf einer Seite geparkt werden. Bei den Ganzglas-Kuben lassen sich zusätzlich die seitlichen Verglasungen zur Hauswand hin auffalten, wodurch Freisitze mit offenem Eckbereich entstehen. Aufgrund der filigranen Anmutung entschied man sich bewusst für das System Proline T, bei der die senkrecht rahmenlose Verglasung angenehm schlank wirkt.
Projektdaten
Architektur: juergenSeifert.com ARCHITEKTUR planen & beraten GmbH, www. juergenseifert.com
Fertigstellung: 2024
Hersteller: Solarlux, www.solarlux.com
Produkt: Proline T
