Mein Haus!

Sozialpädagogisches Betreuungszentrum Hollabrunn/AT

Health Care kann konservativ oder operativ betrieben werden, tatsächlich auch in der Architektur. Oder sollte man schreiben „mit der Architektur“? Im niederösterreichischen Hollabrunn haben die Planer:innen von Franz&Sue beides gemacht. Ihr Haus nimmt seine Gäste freundlich auf, wie es zugleich alles möglich macht, es auch wieder zu verlassen. Temporär für Spaziergänge oder Besuche oder – an Leib und Seele gestärkt – für immer.

Text: Benedikt Kraft / DBZ


Foto: Lisa Rastl

Foto: Lisa Rastl


Hollabrunn, ca. 60 km nördlich von Wien gelegen, nahe am – wie die Gemeinde selbst stolz schreibt – „größten zusammenhängenden Eichenwald Österreichs“, liegt ansonsten mitten in der Pampa, die allerdings durch eine aufgeräumte Kulturlandschaft und ihren Weinbau glänzt. Die Bezirkshauptstadt hat gut 12 000 Einwohner:innen und überraschenderweise eine gute und langwährende Schultradition. Die reicht – auch hier wieder die Stadt in ihrer Selbstauskunft – „wohl bis zur Pfarrgründung im 13. Jahrhundert“, in jedem Fall bis zur Gründung des Gymnasiums 1865. Es folgten die Errichtung des erzbischöflichen Seminars 1880, dann kamen Gymnasien, Handelsschule und Handelsakademie, Höhere Bundeslehranstalt für wirtschaftliche Berufe, Höhere Technische Lehranstalten, Berufsschulen, Fachschulen und eine Musikschule. 1983 wurde mit dem Pädagogischen Institut des Bundes der Startschuss für Aus- und Weiterbildungen auch nach dem Abitur in Hollabrunn gegeben, seit 2007 als Pädagogische Hochschule. Ab 1999 bestand ein universitärer Lehrgang der Universität für Bodenkultur in Wien.

Südfassaden zum Park mit Fußwegerschließung der drei Wohngruppen; ganz am Ende des Wegs der Zugang zum sogenannten „Krisenzentrum“
Foto: Kurt Kuball
Südfassaden zum Park mit Fußwegerschließung der drei Wohngruppen; ganz am Ende des Wegs der Zugang zum sogenannten „Krisenzentrum“
Foto: Kurt Kuball


Vielleicht ist es vor diesem Hintergrund – „Pampa“, Nähe zu Wien und eigener Schultradition – verständlich, wenn das Land Niederösterreich hier den Standort für das Sozialpädagogische Betreuungszentrum gesehen und einen Wettbewerb ausgelobt hatte. „Nicht, weil man – wie du unterstellst – die Einrichtung dezent verstecken wollte, sondern weil der Ort zentral und gut erreichbar ist im Weinviertel“, so einer der Büropartner, Robert Diem, im Gespräch. Er selbst ist in Hollabrunn zur Schule gegangen, habe die Vorgängereinrichtung noch als „Heim für schwererziehbare Kinder“ kennengelernt, „dabei waren ja die Eltern und nicht die Kinder überfordert“, so der Architekt.

Der erste Hof am Anfang der Fußwegerschließung: Offen für alle, nutzbar für alles, so auch für Veranstaltungen. Die dezent bunte Fassade gliedert, lockert auf, verstrahlt sehr fein Freundlichkeit
Foto: Kurt Kuball

Der erste Hof am Anfang der Fußwegerschließung: Offen für alle, nutzbar für alles, so auch für Veranstaltungen. Die dezent bunte Fassade gliedert, lockert auf, verstrahlt sehr fein Freundlichkeit
Foto: Kurt Kuball


Der Wettbewerb

Der Träger der Einrichtung vor allem für Mädchen ist das Land Niederösterreich. Das hatte 2010 mittels der St. Pöltener CLIVUS Grundstückvermietungsgesellschaft mbH einen EU-weiten, offenen, zweistufigen Realisierungswettbewerb ausgelobt. Die Aufgabe war, bestehende Zubauten zu Küche, Wäscherei, Schwimmbad usw. abzureißen. Die freiwerdenden Flächen waren als autofreies Gelände mit Wohn- und Ausbildungshäusern zu beplanen, die mittels Garage und Lehrwerkstätten verbunden sind. Der Neubau sollte vier Wohngruppen umfassen (zu den zwei Gruppen im Bestand, dessen Sanierung ebenfalls anstand), dazu Ausbildungsräume, eine Küche, einen Speisesaal sowie einen Friseur, die Wäscherei, Nebenräume. „In der Auslobung gab es ziemlich genaue Vorgaben, wo die Neubauten, wo die Erweiterung des Bestandes auf dem Grundstück unterzubringen waren. Daran haben wir uns nicht gehalten“, so Robert Diem. „Wir [damals firmierte das Büro noch unter „franz zt gmbh“; Be. K.] haben den Neubau, den wir als knapp 95 m langen, mäandrierenden Bau konzipierten, zwischen Hain und Gärtnerei gestellt, womit der Park, aber auch die Flächen der Gärtnerei einen jeweils eigenständigen Charakter erhalten. Außerdem konnte so die Erschließung des Mäanders klarer definiert werden: Der Zugang zu den Gruppen geht vom Park aus, der Zugang zu den Wirtschaftsräumen von den Wirtschaftsflächen her. Der sich zum Park öffnende und zu den Wirtschaftsflächen schließende Baukörper trennt und vernäht die Teile des Ensembles gleichzeitig.“

Öffentlich, halböffentlich, privat: links unten der Speisesaal, geradeaus die zwei Wohngruppen verbindende Terrasse, rechts öffnet sich die Fassade zu den Einzelzimmern mit Bad
Foto: Lisa Rastl

Öffentlich, halböffentlich, privat: links unten der Speisesaal, geradeaus die zwei Wohngruppen verbindende Terrasse, rechts öffnet sich die Fassade zu den Einzelzimmern mit Bad
Foto: Lisa Rastl


Anstatt der vier gab es dann drei Wohngruppen für je 15 Mädchen (die im Schnitt ein paar Jahre bleiben, bis sie 17-18 Jahre alt sind) und das Krisenzentrum für Akutfälle (auch für Jungen) im letzten, breiteren Gebäudestrang im Osten des Grundstücks. Hier werden Jugendliche nur temporär untergebracht, der Zugang ist im sonst offenen Campusgelände eher versteckt, der Freibereich liegt ebenfalls abseits, es gibt einen eigenen Fahrzeugzugang.

Wohngruppen, Erschließung, Öffentlichkeit, Schutzbedürfnis

Jede der drei Wohngruppen hat Ein- und Zweibettzimmer, sowie ein Zimmer (Stützpunkt) für die Betreuung. Dazu kommen variabel nutzbare Räume und – wichtig – die beiden größeren Gemeinschaftsräume. Einmal der Gemeinschaftswohnraum, dann, am anderen Ende des jeweiligen Riegels, die Wohnküche mit Essbereich. Diese Raumspange war ursprünglich nicht so vorgesehen, doch den Planer:innen war es wichtig, Angebote zu machen, die es ermöglichen, „sich auch mal aus dem Weg gehen zu können, ohne ins eigene Zimmer zu müssen“ (Robert Diem). Ebenfalls nicht von Anfang an gewollt war, dass sich die Bewohner:innen der drei Wohngruppen auf den Terrassen treffen, „was in der Zwischenzeit aber gut angekommen ist“, so die die Büropartnerin und Projektleiterin Corinna Toell: „Ich vermute, dass hier negative Erfahrungen mit dem natürlichen Stress eine Rolle gespielt haben, der in der Enge des Altbaus produziert wurde, wo viele Menschen auf engem Raum auch einmal mit Aggression reagierten … Diesen besonderen Stress konnte die Hausleitung hier auf den Terrassen dann überhaupt nicht mehr wahrnehmen und ist über diese Lösung des Nachbarschaftlichen heute sehr zufrieden.“

Zu Besuch nach fünf Jahren: Die Bewohner:innen haben ihr Haus in Besitz genommen (u. a. mit der Gestaltung der Wände)
Foto: Niko Havranek

Zu Besuch nach fünf Jahren: Die Bewohner:innen haben ihr Haus in Besitz genommen (u. a. mit der Gestaltung der Wände)
Foto: Niko Havranek


Überhaupt war das Überwinden von vorhandenen Bildern und Gewissheiten auf Seiten der Bauherrin eine wesentliche Anstrengung; oder wie Robert Diem sagt, „ein zentraler Punkt: Wie gehen wir mit Einstellungen um, die aus längerjähriger Gewohnheit, auch aus sehr persönlichen Erfahrungen resultieren? Wie weit und auf welchem Weg können, ja müssen wir als Planer:innen auch einmal gegen das Gewohnte angehen? Hier ist Verhandeln und ständiges Ausloten gefragt. Und natürlich profitieren wir ja auch davon, wir gehen weiter, als wir das selbst gewohnt sind. Das müssen wir auch, sonst kopieren wir uns ständig und bleiben stehen.“

Das Gelände mit den sanierten Bestandsbauten und dem zentralen Neubau wird von einer eher schlichten, weiß bemalten Betonmauer und einigen Gebäudeteilen gefasst. Was aber nicht heißt, dass die Bewohner:innen eingesperrt wären, denn schließlich ist es ein zentraler Anspruch der Einrichtung, die Jugendlichen auf das spätere Leben vorzubereiten. „Das geht natürlich nicht“, so Robert Diem, „wenn wir hier ein Gefängnis hätten! Nein, hier war die Bauherrin sehr, sehr offen für alles. Und mit der Gärtnerei gab es ja lange schon Externe auf dem Gelände.“ Dazu kommt der hier im westlichen Riegel untergebrachte Essraum, der mittlerweile schon Mittagsstammgäste aus der Nachbarschaft hat. „Das mischt sich sehr natürlich, als wäre der anfänglichen Neugier mittlerweile eine Selbstverständlichkeit gefolgt“, so Corinna Toell.

Blick von der Südterrasse ins Wohnzimmer der Wohngruppe 2: Blickbezüge in alle Richtungen, drinnen ist draußen und die Möbel: schick!
Foto: Niko Havranek

Blick von der Südterrasse ins Wohnzimmer der Wohngruppe 2: Blickbezüge in alle Richtungen, drinnen ist draußen und die Möbel: schick!
Foto: Niko Havranek


Natürlich gibt es eine Kontrolle über die Zugänglichkeit, die allerdings nicht über Schranken oder andere Zutrittssteuerelemten reglementiert ist, sondern ganz schlicht über die Öffnungszeiten; für den Besuch des „Lokals“, der Kapelle, der Reinigung, des Friseurs, der Gärtnerei etc., die zudem alle auf der West- bzw. Nordseite sämtlich im EG untergebracht sind. Die Zugänge zu den darüberliegenden Wohngruppen liegen auf der anderen Seite des Mäanders im Süden. Ein schmaler Fußweg ist hier der Zugang, der zum Krisenzentrum hin noch einmal enger/privater wird. Die hier ebenfalls erschlossenen Terrassen distanzieren sich allein über die Treppenstufen. Robert Diem: „Vielleicht konnten wir hier auch offener sein, weil wir auf dem Land sind. Auf dem Dorf wird der Nachbar ganz anders respektiert als in der Stadt.“

Farben, Formen, Wohnlichkeit

Die Frage, wie solide denn alles ausgeführt wurde, wie solide alles sein sollte seitens der Bauherrin, offenbarte die Klischees auf Fragerseite (geflieste Wände und Böden, bruchfeste Tischplatten, solide Drückergarnituren) und wurde nach kurzem Überlegen auf Planer:innenseite mit der Nachfrage beantwortet, was der Frager denn genau meine? Man hätte bei den Möbeln, insbesondere Tischen und Betten auf Robustheit geschaut, alle Oberflächen, Wand oder ­Boden, seien nicht anders als im Wohnungsbau, wie überhaupt der „wohnliche Charakter“ immer im Vordergrund aller Gestaltungsfragen des Inneren gestanden hätte. Ob denn nicht die Grundrisse in ihrer Rechtwinkligkeit sehr rigide seien? Nein, die „Strenge des Grundrisses“ hätte sich schon aus dem Gesamtplan der Wohnanlage ergeben: „Wir wollten viel Tageslicht, Maßstäblichkeit, wir wollten ‚mein Haus‘, Übersichtlichkeit, den Blickbezug zum Freiraum, unterschiedliche Tageslichtsituationen … Wohnlichkeit war das große Thema! Der klare Grundriss der Wohngruppe projiziert die Bezüge zwischen Draußen und Drinnen, Heimkommen, Ankommen. Wir haben“, so Rober Diem weiter, „die Wohngruppe in einen weiteren Kontext gestellt: vom Park-/Stadtraum über den Weg/Bürgersteig in mein Haus/Zimmer.“

Der im Neubau platzierte Frisörsalon dient einerseits der Ausbildung der Bewohner:innen, andererseits macht er – wie schon die Wäscherei und Gärtnerei – die Anlage offen für die größere Gemeinschaft
Foto: Niko Havranek

Der im Neubau platzierte Frisörsalon dient einerseits der Ausbildung der Bewohner:innen, andererseits macht er – wie schon die Wäscherei und Gärtnerei – die Anlage offen für die größere Gemeinschaft
Foto: Niko Havranek


Review

„Eigentlich“, so Robert Diem, „müsste das selbstverständlich sein. Dass Planer:innen nach einer gewissen Zeit noch einmal schauen, ob und wie alles funktioniert. Wir selbst hatten das zum ersten Mal bei einer Schule gemacht, damals noch mittels Fragebogen. Das Ergebnis war allerdings kaum brauchbar, neben vielen Einzelkritikpunkten – z. B., dass die Toilettenspülung nicht einwandfrei funktioniere – hatten wir eher wohlwollende, allgemein gehaltene Rückmeldungen erhalten. Was ein bisschen schade war, denn offenbar hatten die Befragten nett sein wollen.“ Beim Sozialpädagogischen Betreuungszentrum haben sie dann eine befreundete Journalistin beauftragt, „die hier eher von Laie zu Laie hat sprechen können. Wir wollten so vermeiden, dass irgendjemand in eine Rechtfertigungssituation kommt.“ Die Rückmeldungen waren – abgesehen vom großen Thema der Haustechnik, die gefordert, aber eben auch anspruchsvoll zu bedienen und zu warten ist – insgesamt positiv. Das Haus ist sowohl von den dort Beschäftigten, aber auch den Bewohner:innen angenommen worden. „Gefreut hat mich besonders, dass die Nutzer:innen vielfach betont haben, dass die von uns entwickelte Architektur den grundsätzlichen Willen, seine Bewohner:innen am öffentlichen Leben teihaben zu lassen, sehr gut, ich sage mal, wie selbstverständlich unterstützt.“ Auch, dass die Bewohner:innen ihre Räume selbst gestaltet haben (durch Wandbilder beispielsweise), ist den Architekt:innen ein deutlicher Hinweis: „Wenn das passiert, fühlt man sich wohl zuhause!“, so Robert Diem. Und Corinna Toell ergänzt: „Die Architektur darf eben nichts vordenken, sie muss Spielräume, Spielflächen anbieten.“

Und wenn schon Review, dann noch das: Wenn man Vergleichbares noch einmal mache, würde Robert Diem die Expertise der Teilnehmer:innen von Anfang an klarer definieren: „Persönliche Gestaltungsvorlieben der Bauherrschaft sollten zwar diskutiert werden, an Ende jedoch muss die Gestaltung in der Entscheidungskompetenz der Architekt:innen liegen! Das spart nicht nur Zeit und Geld.“

Lageplan, M. 1 :    4 000

Lageplan, M. 1 :    4 000


Health Care? Fazit

Health Care, das klingt sehr durchoptimiert. Das klingt nach Wissenschaft und Kosmetik, nach Evalution und Quadratmeterschlüssel. Doch wie in vielen anderen Bauaufgaben auch – der Schul- oder Wohnungsbau seien genannt – liegt der Erfolg solcher Bauten mit ihren besonderen Aufgaben wesentlich in der Verbindung zur Welt oder einfach gesagt: der unprätentiösen Verwebung mit der Nachbarschaft, der Herstellung einer sozialen Gemeinschaft. Wie es hier beispielsweise mit der Mittelschule auf dem Gelände umgesetzt ist, die sowohl den Bewohner:innen wie Kindern aus dem Ort offensteht. Oder mit dem „Lokal“, dem Speisesaal, in dem sich Interne und Externe treffen usw. Räume müssen nicht schön sein, sie müssen die Ingebrauchnahme ebenso aushalten, wie sie sie einfordern. Tageslicht, Rückzug, Begegnung, lautes und leises Miteinander, Abwechslung und Wiedererkennenkönnen (Identifika­tion?) und Ja, auch funktionieren muss ein Haus. Nicht reibungslos, schon gar nicht effektiv, eher dauerhaft, zuverlässig und bequem. Das alles bietet der Neubau, den die Architekt:innen nach Jahren noch einmal besuchten und sich davon überzeugen konnten, dass das Wesentliche gelungen ist. Jetzt kann nur noch eins den Erfolg der Anlage zunichte machen: Eltern, die ihren Kindern eine Wohngruppe zuhause bieten, in Verbindung zur realen Welt.

Grundriss 1. OG, M. 1 : 750
1 Speisesaal / Restaurant
2 Lehrküche
3 Wäscherei
4 Lehrwerkstatt Wäscherei
5 Lehrwerkstatt Frisör
6 Garagen
7 Lagerräume
8 Wohngruppen
9 Terrasse
10 Wohnküche

Grundriss 1. OG, M. 1 : 750
1 Speisesaal / Restaurant
2 Lehrküche
3 Wäscherei
4 Lehrwerkstatt Wäscherei
5 Lehrwerkstatt Frisör
6 Garagen
7 Lagerräume
8 Wohngruppen
9 Terrasse
10 Wohnküche


Grundriss EG, M. 1 : 750
Grundriss EG, M. 1 : 750


Längsschnitt, M 1 : 750
Längsschnitt, M 1 : 750


Franz&Sue ZT, Wien/AT
Partner sind Harald Höller, Björn Haunschmid-­
Wakol­binger,­ Michael Anhammer, Erwin Stättner, ­
Robert Diem, Corinna Toell und Christian Ambos (v.l.n.r.)
www.franzundsue.at
Foto: Max Kropitz
Franz&Sue ZT, Wien/AT
Partner sind Harald Höller, Björn Haunschmid-­
Wakol­binger,­ Michael Anhammer, Erwin Stättner, ­
Robert Diem, Corinna Toell und Christian Ambos (v.l.n.r.)
www.franzundsue.at
Foto: Max Kropitz

»Wir haben die Betreuungseinrichtung nach einigen Jahren im Betrieb wieder besucht und denen zugehört, die heute darin leben und arbeiten. Uns hat in der begleitenden Fotoreportage interessiert, wie denn die Bewohner:innen nun das Haus nutzen. Schön zu sehen, wie unsere schützende Hülle im Inneren mit den Dingen des Alltags gemütlich wurde.« DBZ Heftpartner Franz&Sue, Wien/AT

Projektdaten

Objekt: Sozialpädagogisches Betreuungszentrum Hollabrunn, Niederösterreich

Standort: Elsa-Brandström-Straße 1, Hollabrunn/AT

Typologie: Betreute Wohngruppen, Lehrwerkstätten, Verwaltung

Bauherrin: CLIVUS Grundstückvermietungsgesellschaft mbH,
St. Pölten/AT

Nutzer: Sozialpädagogisches Betreuungszentrum Hollabrunn, Niederösterreich

Architektur: Franz&Sue ZT GmbH, Wien/AT

Team: Corinna Toell (PL), Sonja Mitsch (PL), Wolfgang Fischer

Bauleitung: Büro Grimus

Bauzeit: 02/2012–05/2015

Gesamtareal: 23 653 m²

Nutzfläche gesamt: 2 890 m²

Nutzfläche: 2 525 m²

Technikfläche: 140 m²

Verkehrsfläche: 224 m²

Brutto-Grundfläche: 3 483 m²

Brutto-Rauminhalt: 14 528 m³

Baukosten gesamt Brutto: 5,865 Mio. € (KG 1-6)

Hauptnutzfläche: 2 030 €/m²

Brutto-Rauminhalt: 403 €/m³

Fachplaner

Tragwerksplanung: Dipl.-Ing. Wolfgang Engel, St. Pölten/AT (nicht mehr existent)

TGA-Planung / Energie: HKLS: tk11 Gebäudetechnik GmbH, Hollabrunn/AT, www.tk11.at

ET / Lichtplanung: elcons Gebäudetechnik, Melk/AT, www.elcons-gt.at

Fassadentechnik: F&S

Innenarchitektur: F&S

Akustik: Schöberl & Pöll GmbH, Wien/AT, www.schoeberlpoell.at

Brandschutz: F&S

Küchenplanung: Peter Brunner Einrichtungsberatungs GmbH, Wien/AT

Bauproduktmanagement: bauXund forschung und beratung gmbh,

www.bauXund.at

Energie

Endenergiebedarf: 56,11 kWh/m²a

U-Werte Gebäudehülle:

Außenwand U = 0,156 W/m²K

Bodenplatte U = 0,16 W/m²K

Dach U = 0,097 W/m²K

Fenster Ug =  0,70 W/m²K

Luftwechselrate n50=Wohngruppen 0,60/h (+ natürliche Lüftungsmöglichkeit)

Haustechnik: Massive Bauweise als Speichermasse, außenliegender Sonnenschutz, mechanische Lüftung mit WRG (Wohngruppen: ca. 500 m³/h, Werkstätten, Speisesaal, Küche entsprechend der Nutzung), Konditionierung über FBH

Hersteller

Beleuchtung: Außenbeleuchtung BEGA, www.bega.com; Innenleuchten: TRILUX, www.trilux.com

Bodenbeläge:

Klebeparkett Eiche: FA. Reinlein, www.reinlein.de; Beschichtung:
Fa. Sto, www.sto.de; Fliesen: Lasselsberger, www.lasselsberger.com

Dach: Duraproof Abdichtungsbahnen; Swisspor Dämmung,

www.swisspor.ch

Fenster: Schüco, www.schueco.com

Innenwände/Trockenbau: Knauf, www.knauf.de

Möbel: Wohngruppen:Tischlermöbel; Büro: Neudörfler,

www.neudoerfler.com

Sanitär: Prisma,

www.prisma-heizung.de;

Franke, www.franke-shk.de

Software /CAD/ Zutrittssysteme:

Salto Systems,
www.saltosystems.com

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