Mission Statement – Bauen im Bestand

Die Ausstellung „Umbau. Nonstop Transformation“ macht deutlich, was uns täglich beschäftigt: Der Gedanke, dass unsere gebaute Umwelt dynamisch ist. Gebäude bleiben bestehen, weil Menschen sie nutzen und beleben. Ihre Funktionen ändern sich, ihre technischen Anforderungen wandeln sich, genauso wie die Erwartungen an Nachhaltigkeit, Ästhetik und Identität. Umbauen heißt, diesen Prozess bewusst zu steuern – respektvoll, präzise und zugleich zukunftsorientiert.

Für uns bedeutet Bauen im Bestand, Ressourcen intelligent einzusetzen. Jedes Bauwerk trägt in seinen Materialien, seiner Struktur und seiner räumlichen Organisation ein enormes Potenzial. Dieses Potenzial zu erkennen, freizulegen und zu nutzen, ist Teil unserer architektonischen Verantwortung. Wo immer es möglich und sinnvoll ist, setzen wir auf Transformation – pragmatisch und ohne Dogma! So verbinden wir Bewusstsein für unsere Umwelt mit gesellschaftlichem Anspruch: Wir bewahren, was Bestand hat, und verändern oder ergänzen, was fehlt.

Doch Umbau ist nicht allein eine technische oder ökologische Aufgabe. Es ist ein kultureller Prozess, der sich zwischen Kontinuität und Bruch, zwischen Erinnerung und Innovation bewegt. Jede Intervention fragt nach der Identität eines Ortes: Was macht sein Wesen aus? Was darf sich verändern, was muss bleiben? In diesen Fragen liegt der Schlüssel für eine Architektur, die nicht nur funktioniert, sondern auch erzählt – von Vergangenem, Gegenwärtigem und Zukünftigem.

Unser Anspruch ist es, mit jeder Transformation ein neues Gleichgewicht zu schaffen. Wir suchen nach tragfähigen Antworten auf die Herausforderungen unserer Zeit: klimaneutrales Bauen, flexible Strukturen, offene Räume für Gemeinschaft und Teilhabe. Dabei vertrauen wir auf Präzision und Erfahrung im Entwurf, Klarheit im Ausdruck und Qualität im Detail.

Die Ausstellung „Umbau. Nonstop Transformation“ zeigt anhand zahlreicher Beispiele, dass Transformation kein Ausnahmezustand, sondern Normalität ist. Sie ist der rote Faden der Architekturgeschichte – und sie wird das Leitmotiv der Zukunft sein. In einer Welt, die sich schneller verändert als je zuvor, können wir nicht länger davon ausgehen, dass Gebäude über Generationen unverändert bleiben. Vielmehr müssen wir Gebäude als wandelbare, lernfähige Systeme begreifen.

Für gmp heißt das: Wir begreifen jede Aufgabe als Teil eines größeren Prozesses. Bauen im Bestand ist für uns nicht nur eine Antwort auf ökologische Notwendigkeiten, sondern Ausdruck einer Haltung. Es ist eine Haltung, die Respekt mit Mut verbindet, Erinnerung mit Innovation und Beständigkeit mit Veränderung. Unser Ziel ist es, aus dem Geist des Vorhandenen Neues zu schaffen – Architektur, die Vergangenheit würdigt und Zukunft ermöglicht. Architektur ist Transformation – nonstop.

Ausgehend von den sich stetig wandelnden Anforderungen an Gebäude, beschäftigen sich gmp seit bald 50 Jahren mit der kontinuierlichen Transformation des Baubestands als Kulturtechnik im Zeichen des Klimawandels und der Bauwende. Eine Auswahl der mehr als 60 Umbauprojekte des Büros zeigt die Wanderausstellung ­UMBAU Nonstop Transformation von gmp. Vom 13. November bis zum 6. Dezember 2025 ist die Ausstellung in der Architekturgalerie München zu sehen.

Hören Sie dazu auch unseren Podcast mit Christian Hellmund und Stephan Schütz
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