Menschen
Es war nicht selbstverständlich und mancher hatte gar darauf gewettet, dass im neuen Kabinett unter Friedrich Merz keine neue Bundesministerin für das Bauwesen ernannt würde. Die Vergangenheit hatte solcherart Streichungen bereits gesehen. Nun ist mit Verena Hubertz (SPD) die neue Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen mit Urkunde vom Bundespräsidenten formell ernannt worden. Verena Hubertz folgt Klara Geywitz (SPD), deren „Mantra der 400 000“ (neue Wohnungen/Jahr) nun hoffentlich einer Neubewertung unterzogen wird. Beispielsweise! Verena Hubertz, am 26. November 1987 in Trier geboren, bringt ein Studium der Betriebswirtschaftslehre mit. Sie hat Erfahrung als Gründerin und Geschäftsführerin und aus einigen Jahren Parteiarbeit. Aktuell gab sie gegenüber der ZEIT zu Protokoll, sie sehe eine Erhöhung der Erbschaftssteuer für große Vermögen als Möglichkeit, die Kosten für den Erwerb von Wohneigentum zu senken (der Staat finanziert über die Befreiung von der Grunderwerbssteuer mit). Wir drücken ihr die Daumen für alles.
Am 24. April verstarb der freie Publizist Klaus Ronneberger mit 74 Jahren. Mit seinem Tod verlieren wir einen scharfsichtigen Analytiker und hellsichtigen Kritiker deutscher gesellschaftlicher wie auch stadtplanerischer Verhältnisse. Sein Buch „Die Stadt als Beute“ (mit Stephan Lanz und Walther Jahn) umreißt in etwa Ronnebergers Haltung zur Frage nach den Machtverhältnissen in der (Stadt)Gesellschaft und sein Denken zur kollektiven Autonomie/Selbstverwaltung. Klaus Ronneberger, dessen letzte Bucharbeit, die Mitherausgeberschaft von „Baustelle Commune – Henri Lefebvre und die urbane Revolution von 1871“ bei adocs, in der DBZ begeistert besprochen wurde (DBZ 10|2023), hat sich verdient gemacht um den anderen Blick auf die Gestaltung des öffentlichen Raums. Auf seinen Erkenntnissen, Thesen und immer politischen Imperativen gilt es nun aufzubauen.
Be. K.