Menschen
Bei Ministern ist das immer so eine Sache: Ist er, ist sie für dieses Amt fachlich geeignet? Mit Klara Geywitz (SPD), Bundesbauministerin in der Regierung Olaf Scholz, hatten wir eine studierte Politologin, die ihren Karriereweg durch die Stadtverordneten-, Landtags- und Parteiführungsgremien absolviert hatte. Sie wurde, wie bei Ministerien üblich, von Staatssekretärinnen begleitet, die die nötige Fachkompetenz mitbringen. Nun wird die Ministerin, die sich selbst einmal als „Gesicht der Baukrise“ bezeichnete, als mögliche Arbeitsministerin in einem Kabinett Merz gehandelt. Käme damit ein Neuanfang für ein Ressort, dessen Weiterbestehen so sicher noch gar nicht ist? Die SPD will ihre Ministerinnenliste erst im Mai kundtun, das ist lange nach Redaktionsschluss dieser Ausgabe. Wir werden berichten.
Traurig und nachdenklich stimmte die Meldung, dass im Februar dieses Jahres Robert Kaltenbrunner gerade einmal 64-jährig gestorben ist. Der studierte Architekt und Stadtplaner (TU Berlin) hatte von 1992–1999 in der Senatsverwaltung für Bauen, Wohnen und Verkehr, Berlin gearbeitet und war dort u. a. Projektleiter für Siedlungsvorhaben. Seit 2000 leitete er die Abteilung „Bauen, Wohnen, Architektur“ im heutigen Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR). In dieser Funktion hatten wir mit ihm (zusammen mit Elisabeth Endres) im November 2023 einen DBZ-Podcast am Rand des Zukunft- Bau-Kongresses in Bonn gemacht. Der Kongress war vom BBSR im wunderbaren Plenarsaal am Rhein (Günter Behnisch) organisiert. Wir fragten ihn in der 96. Folge nach Möglichkeiten, die Bauwende zu beflügeln, seine Antworten waren so präzise wie abgewogen und ohne jede Polemik, zu der wir ihn gern verleitet hätten. Das Du wollte er nicht annehmen, „gerne nach meiner Zeit im BBSR“, was wir nicht mehr erleben dürfen. Seine sachlich freundliche Stimme fehlt jetzt schon.