Rechte Räume?
Schon länger sind die KollegInnen der ARCH+ am Thema „Rechte Räume“ dran. Dann wurde es offenbar Zeit, sich auf die Reise quer durch Europa zu begeben und diese Räume, oder doch die Vermutung, es gebe sie, zu bestätigen. In sieben Tagen (sieben Kapiteln) reisen sie von Rom nach Berlin, entlang einer Achse, die scheinbar noch gilt!?
Neben Orten auf der Achse werden Schauplätze in Spanien oder dem ehemaligen Jugoslawien, Polen oder den USA und manche weitere in den Blick genommen. Thema der Reise: Bestandsaufnahme von dem, was man mit „rechten Räumen“ ziemlich unzulänglich beschreiben möchte. Doch aller Unzulänglichkeit zum Trotz: Die Bestandsaufnahmen sind gespenstisch. Da macht sich etwas auf den Weg, das man nie wieder sehen wollte! Natürlich gibt es keine Architektur, die per se nationalsozialistisch/faschistisch ist. Aber es gibt Architektur, die dem rechten Denken Raum gibt, die eindimensionales Denken in Hierarchien fördert. Raum für die gehorsame Masse, für Nationaldünkel, Raum für die Aufgegebenen, die sich festhalten am Raster, am Versprechen von Ewigkeit. Und weil immer mehr die Verantwortung des Architekten/des Ingenieurs für die Gesellschaft in den Blick kommt, ist diese ARCH+ Pflichtlektüre. Insbesondere für alle die, die sich noch in der Mitte wähnen. Be. K.