Bauaufsichtliche Zulassung für Carbongitterbewehrung

Das Bauen mit nichtmetallischer Bewehrung hat zahlreiche Vorteile, doch bisher war dafür meist die Zustimmung im Einzelfall erforderlich. Solidian, Spezialist für nicht metallische Bewehrung, bekommt jetzt vom Deutschen Institut für Bautechnik (DIBt) die allgemeine bauaufsichtliche Zulassung für das solidian GRID aus Carbon und den solidian REBAR aus ECR-Glas. Bei Beton mit nichtmetallischer Bewehrung wird die sonst übliche Stahlbewehrung durch eine aus Glas, Carbon oder einem anderen Material ersetzt. Diese korrodieren nicht. Daher kann die Betonüberdeckung, die beim herkömmlichen Bauen den Stahl schützt, wesentlich geringer ausfallen. Die Betonbauteile sind so leichter und dünner, es werden weniger Zement, Wasser und Sand verbraucht. Unter Umständen kann auch Transportenergie gespart werden. So lassen sich, laut Hersteller, bis zu 50 % der Ressourcen und bis zu 30 % CO2 sparen. Das solidian GRID ist ein Bewehrungsgitter aus Carbonfaser. Es verfügt über extrem hohe Festigkeiten (bis zu 4 000 N/mm²) und ist in der Standardabmessung von 6,0 x 2,30 m erhältlich. Auf Anfrage liefert der Hersteller aber auch andere Mattengrößen und Rollenware. Das Bewehrungsgitter wird die allgemeine bauaufsichtliche Zulassung voraussichtlich Ende 2023 erhalten. Beim solidian REBAR handelt es sich um eine Stabbewehrung aus ECR-Glasfasern. Sie ist äußerst wirtschaftlich und eignet sich für alle Einsatzbereiche, bei denen die Bauteile dauerhaft aggressiven Umwelteinflüssen ausgesetzt sind. Sie lässt sich sowohl auf der Baustelle als auch im Fertigteilwerk einsetzen. Hier erleichtert ihr geringes Gewicht die Arbeiten enorm. Die Stäbe sind in einem Standard-Durchmesser von
4 bis 12 mm erhältlich und haben eine Standardlänge von 6,0 m. Andere Abmessungen können bei Bedarf angeboten werden. Der Bewehrungsstab aus Glas wird die allgemeine bauaufsichtliche Zulassung voraussichtlich Anfang 2024 erhalten. Damit können Ingenieurbüros in der Zukunft grundsätzlich selbst die Bemessungen berechnen, was das Bauen mit dem innovativen Material wesentlich erleichtert.

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