Universität Kassel

Nach der Kernkraft – Konversionen des Atomzeitalters

Studie und Ausstellung

Deutschland steigt aus der Nutzung der Atomenergie aus. Was bleibt? Rund 27.000 Kubikmeter hochradioaktiver Abfall muss sicher in einem Endlager unter-gebracht werden. Und was geschieht mit den Atomkraftwerken? Sie sind Teil der Landschaft geworden. Gibt es neue Verwendungen? Was wäre denkbar?

Am Fachgebiet Städtebau der Universität Kassel gingen Student:innen in einer dreijährigen Studie unter Leitung von Prof. Stefan Rettich der Frage nach, ob Kernkraftwerke nach Ablauf ihrer Nutzung "einfach verschwinden" sollten, und ob dies aus Gründen der radioaktiven Kontamination zwingend erforderlich ist. Nach Kontaktaufnahme mit fast allen Kernkraftwerkskommunen konnten die Student:innen vergleichende Fallstudien erstellen und einen breiter Überblick gewinnen – zur Technologie, zur Lage der Kraftwerke in den Flusslandschaften, zum Verhältnis der Stadtgesellschaften zu ihrem Kraftwerk und zu den ökonomischen Interdependenzen zwischen Kraftwerk, Stadt und Region.

Darauf aufbauend haben die Städtebau-Student:innen schließlich Ideen und Entwürfe zu möglichen Konversionen der ehemaligen Kraftwerke entwickelt und die Ausstellung „Nach der Kernkraft – Konversionen des Atomzeitalters“ konzipiert.

Zu sehen ist die Ausstellung vom 15. Dezember bis 15. April täglich von 9 Uhr bis 18 Uhr im Foyer des Bundesamts für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung in Berlin.

Außerdem ist eine Publikation der Studienergebnisse sowie der Entwürfe im Jovis Verlag erschienen.

Weitere Informationen: www.uni-kassel.de




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