2019 – Trends in der Architektur

Diese sieben Trends werden die Architektur verändern.

Virtual Reality
Virtuelle Realität gewinnt zunehmend an Bedeutung. Auf der Baustelle wird VR gerne zur Abnahme verwendet, um Baumängel noch vor Fertigstellung zu beheben. Ein Thema das in Zukunft noch weiter ausgebaut wird.
Günter Wenzel, Virtual Environments. Fraunhofer IAO: „Interaktive, 3D-Visualisierungen wie Model-Viewer, Virtual und Augmented Reality Systeme sind für die Kommunikation zwischen allen Akteuren im Lebenszyklus eines Bauwerk eine sehr verständliche Alternative zu Plan und Rendering und helfen, die Qualität der Kommunikation und damit des Bauwerks selbst maßgeblich zu verbessern. Wird ein Bauwerk mit modernen Werkzeugen und Methoden – wie beispielsweise dem Building Information Modelling und Management, kurz BIM, geplant – aber auch gebaut und betrieben – dann sind diese Kommunikationswerkzeuge auf dieser Datengrundlage fast ohne zusätzlichen Aufwand einsetzbar. Diesen Effekt müssen wir unbedingt nutzen.“

3D Druck
Das Drucken von Baumaterialien werden zunehmend mehr erforscht. Wobei das Ziel ist, komplette Gebäude zu drucken. Dass diese Art der Herstellung auch den Bauprozess verändert ist naheliegend. Diese Technologie sollten wir im Auge behalten.

BIM
Building Information Modeling wird die Arbeitsprozesse in der Architektur verändern. Die Planungsmethode verbindet alle am Bau Beteiligten und bündelt deren Informationen in einem Gebäudemodell. André Pilling, DEUBIM: „BIM ist bald aus unserem Handeln nicht mehr wegzudenken, weil wir keine andere Chance haben die digitalen Errungenschaften und Prozesse mit unserer gebauten Umwelt zu vereinen. Wo öffentliche Auftraggeber BIM nun einfordern, sehen zunehmend auch private Auftraggeber die Chance in einem echten Miteinander im Planen, Bauen und Betreiben. Die ersten Standards sind verfügbar und die Akzeptanz zieht spürbar an!“

Bezahlbarer Wohnungsbau
Wie schaffen wir bezahlbaren Wohnungraum? Das wird die drängende Frage sein, die es in diesem Jahr und darüber hinaus zu beantworten gilt – von Architekten, aber auch von der Politik.
Oona Horx-Strathern, Zukunftsinstitut
: „Wenn wir uns ernsthaft der Frage annähern wollen, wie wir in Zukunft wohnen wollen, dann müssen […] wir uns mit den Megatrends auseinandersetzen: Silver Society, Shared metres, Bezahlbaren Wohnraum.“ (Megatrends: Future Living in der DBZ 1|2019)

Hochhäuser aus Holz
Verdichtung ist das Schlagwort, wenn es um die Urbanisierung und den Zuzug in Städten geht. Am besten in die Vertikale und das ressourcenschonend mit einem nachwachsenden Rohstoff – dem natürlichen Material Holz. Konrad Merz, merz kley partner: „Im Moment kann man sich sozusagen als „First Mover“ profilieren. Mittel- bis langfristig wird neben dem regulatorischen Umfeld die Frage nach der ökologischen Bewertung des Holzeinsatzes und damit der CO2 Speicherung eine zentrale Rolle spielen. Sollte dieser Themenbereich, was anzunehmen ist, weiter an Bedeutung gewinnen und damit zusammenhängende Lenkungsmaßnahmen weiterverbreitet und verstärkt werden, so wird das natürlich zu einem vermehrten Einsatz von Holz, auch im Hochhausbau führen. Aus technischer Sicht sind alle Voraussetzungen vorhanden.“

Blockchain
Die digitale Buchführung – Inwiefern kann Blockchain für das Bauwesen interessant werden? Das ist bereits Forschungs- und Diskussionsthema. Also Augen und Ohren offenhalten.
Matthias Geipel, Arup: "Die Blockchain Technologie stellt vorhandene Paradigmen der Zusammenarbeit im Bau grundlegend in Frage. Sie erlaubt es, auf etwaige Intermediäre zu verzichten und hat damit das Potential als eine unabhängige und von allen Parteien anerkannte Quelle für Informationen aus dem Planungs,-Bau- und Betriebsprozess zu dienen. Mit der voranschreitenden Digitalisierung im Bau stellen sich immer häufiger Fragen zur Datensicherheit und Datenintegrität von Planungs- bis hin zu Zahlungsprozessen, welche in Zukunft maniplationssicher über eine entsprechend implementierte Blockchainlösung geführt werden könnten."

 
Recycling
Schon seit Jahren ist das wiederverwerten von alten Baustoffen, Materialien etc. für die Herstellung von Produkten ein von der Industrie vorangetriebenes Thema. Durch die Wiederverwendung entstehen nicht nur neue Produkte, sondern auch neue Prozesse, die den Status Quo hinterfragen.

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