Hochhaus, Frankfurt a. M.
2023 begann die Demontage der Bestandsfassade des Hochhauses Scala West, das im Rahmen der energetischen Modernisierung den neuen Namen „AYR“ bekam. Da der Bestandsstein der Fassade aufbereitet und wiederverwendet werden sollte, wurden die mit Dornankern befestigten Platten zunächst entfernt. Die Anker wurden durchtrennt, sodass die Fassadenplatten händisch abgenommen und vor Ort nach Größe sortiert, dokumentiert und palettiert werden konnten.
Der Untergrund aus alter Wärmedämmung, Ankern und schadhaftem Beton wurde ebenfalls abgebaut. Die vorsortierten Fassadenplatten aus Gneis wurden dann mittig durchgeschnitten, sodass aus einer Natursteinplatte zwei dünnere wurden. Jede Platte wurde dann gemäß der Litho-Stone zugehörigen allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung mit einer Leichtbetonträgerplatte Vakuum-verklebt und geschliffen. Das so upgecycelte Fassadenelement ist 28 mm stark, davon macht die Natursteinplatte 10 bis 12 mm aus, wobei die an der Natursteinfassade auftretenden Kräfte durch das Verbundsystem geschlossen aufgenommen werden.
Um einen hohen energetischen Standard zu erreichen, wurden die Fassaden-Dämmplatten Kontur FSP 1 Excellence von Isover eingesetzt, die mit der Außenwandkonstruktion einen U-Wert von 0,2 W/m²K erreichen. Die Platte ist aus Glaswolle, Euroklasse A1 nichtbrennbar, wasserabweisend und leistet guten Wärme-, Brand- und Schallschutz. Dabei bietet sie einen Lambda-Nennwert von λD = 0,03 W/(mK) bzw. einem Lambda-Bemessungswert von λ = 0,031 W/(mK). Bei dem Projekt wurde ein Hinterlüftungsquerschnitt der Vorhangfassade von 20 mm gewählt. Die VHF bietet so zuverlässigen Schutz vor Witterungs- und Umwelteinflüssen, sie ist langlebig und kann sortenrein zurückgebaut und recycelt werden.
Die Ausführung begann mit der Montage der Wandkonsolen an die 250 mm starke STB-Außenwand. Anschließend wurde der Dämmstoff aus 2 x 80 mm Kontur FSP 1 Excellence an den Konsolen befestigt. Die zwei Dämmstofflagen wurden übereinander im Halbverband verlegt und anschließend mit fünf Dämmstoffhaltern
pro m² gesichert. Die anschließend eingebaute zweiteilige Tragkonstruktion besteht aus einer senkrechten Aluminium-Unterkonstruktion sowie horizontal gespannten Traversenprofilen, die als Aufnahmeprofile für die Agraffen dienen. In die Lithodecor Fassadenplatten sind werkseitig Haltepunkte eingelassen, die mit den Trage- und Halteagraffen verschraubt werden. Die Agraffen greifen in die horizontalen Schienen ein und sorgen gemeinsam mit einer Verschiebesicherung für den erforderlichen Halt der Fassadenplatten und bleiben jederzeit reversibel.
Projektdaten
Fassadenplanung: Naturstein Steinmann GmbH,
www.naturstein-steinmann.de
Fertigstellung: 2023
Hersteller: Saint-Gobain Isover G+H AG,
www.isover.de
Produkt: Kontur FSP 1 Excellence
