Goetheanum mit Zuwachs
Das Goetheaneum im Schweizer Dornach ist eigentlich das „zweite Goetheaneum“, ein Nachfolgebau des ersten, abgebrannten. Der nach einem Entwurf des Anthroposophen Rudolf Steiner Ende der 1920er-Jahre errichtete Betonbau mit skulpturaler Anmutung mag vielen als singulär vor Augen stehen, doch schon in der Entstehungszeit gab es (und gibt es noch) zahlreiche Zu- und Nebenbauten, die im Park und weiter anliegend verteilt stehen.
Die jüngsten Neubauten stehen im Goetheanum-Gartenpark und wurden aktuell mit Preisen honoriert: einmal der Präparatepavillon (ein Projekt von 9grad architektur, BSS Architekten und Blumer Lehmann, Entwurf: Yaike Dunselman) und die Bienenskulptur (Entwurf: Barbara Schnetzler und Studio Balthasar Wirz, beide Basel).
Architekt Yaike Dunselman hatte zum 100. Jahrestag der biodynamischen Landwirtschaft den Auftrag erhalten, einen Pavillon für die gärtnerische Arbeit am Goetheanum zu entwerfen. Er schuf einen überdachten Außenraum für Herstellung, Präsentationen und Workshops und einen nicht symmetrischen polygonalen Innenraum mit einer Grundfläche von 20 m² für Arbeit und Lagerung. Zukünftig wird der Pavillon mit seiner Umgebung verschmelzen, befindet sich doch auf dem Dach des Präparatelagers eine grüne Moos-Sedum-Bepflanzung.
Die Bienenskulptur im Goetheanum-Gartenpark, ein turmartiger Bau von rund 7 m Höhe, hat den Grundriss einer Bienenwabe und ist nach oben hin leicht verjüngt. In der begehbaren Skulptur kann man Bienenwachs riechen und – je nach Saison – Bienen summen hören. Die Bienenstöcke sind nach außen offen, nach innen erlaubt Glas Einblick in das Geschehen im Bienenstock. Auftraggeber beider Gebäude ist die Administration des Goetheanum-Baus der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft. Be. K.
