Europan18 entschieden

Er mag mit seiner 18. Auflage in die Jahre gekommen zu sein, doch Teilnehmerinneninteresse und Ergebnisse zeugen von seiner anhaltenden Lebendigkeit: Am 17. November 2025 wurden die Ergebnisse des internationalen Europan18-Wettbewerbs bekannt gegeben, der in dieser Auflage unter dem Motto stand: „Re-Sourcing: Ressourcen neu denken“. Der Europan18-Wettbewerb fordert junge Architektinnen und Planer in ganz Europa auf, neue Entwurfsstrategien zu erproben und mit ihnen Projekte zu entwerfen, die bestehende Ressourcen klug nutzen – anstatt auf Abriss und Neubau zu setzen. Drei Leitmotive bestimmen den E18-Wettbewerb: natürliche Elemente als Gestaltungspartner, neue Lebensweisen – andere Räume und Bauen mit dem, was schon da ist. Ziel des Wettbewerbs ist die Entwicklung von Ideen für vernachlässigte, brachliegende, leere, stigmatisierte oder monofunktional genutzte Stadträume, die diese wieder zu lebendigen, inte­grativen und durchmischten Stadträumen transformieren.

Europaweit wurden für 47 Standorte in 12 Ländern insgesamt 804 Projekte eingereicht. Dass Deutschland mit nur zwei Kommunen – Speichersdorf und Regensburg – vertreten ist, beschämt, ist dieser Wettbewerb doch mehr als nur eine Fingerübung für den Nachwuchs. Zahlreiche

umgesetzte Projekte aus der Vergangenheit belegen den Erfolg und den ökonomischen Wert des Wettbewerbs.

In Deutschland wurde in zwei lokalen Jurys für jeden Standort eine „engere Wahl“ festgelegt. In einer nationalen Jury mit internationaler Besetzung unter dem Vorsitz von Dr. (Univ. Florenz) Elisabeth Merk, Stadtbaurätin der Landeshauptstadt München, wurden am 24. Oktober 2025 die Preise festgelegt.

Für den Standort in Speichersdorf, einer 6 000 Einwohnerinnen großen Gemeinde, wurde ein tragfähiges Konzept zur behutsamen Umnutzung der bestehenden städtischen Festhalle aus den 1960er-Jahren gesucht. Daneben sollten für das Gemeindegebiet modellhafte Lösungen gefunden werden, die die Resilienz der Kommune ­gegenüber dem demografischen Wandel, den wirtschaftlichen Umbrüchen und den Auswirkungen des Klimawandels stärken.

Für Regensburg wurde eine Konzeption für ein gemischtes, autoarmes, möglichst klimaneutrales Quartier für 5 000 Einwohnerinnen gesucht. Als räumlicher Lückenschluss im Norden der Stadt soll dadurch bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden. Ziel ist die 15-Minuten-Stadt.

• Standort Regensburg: 1. Preis: „Zam wachsn“ – Mara Foerster mit Hannah Andree, Maxima Schad, Johanna Kern, Moritz Molitor, Susanne Weppler, Sabeth Rosenbrück. Anerkennung: „GreenCityPuzzle“ – Yannick Güdter mit Raphael­ Stark, Emely Mathes, Julia Hohmann, Tillmann Cornelius Ratajczak, Simon Lach. Lobende Erwähnung: „Regensburger Nordstern“ – Lorenz Brösch, Eva Hoppmanns, Johannes Zerfaß.

• Standort Speichersdorf: 1. Preis: „Erholsame Produktivräume“ – Hikari Masuyama, Lorenz Junge, Justus Pleil. Anerkennung: „IDEENWERK creative engine“ – Gregor Wastl, Josef Bader. Lobende Erwähnung: „Zwischen Naschgarten und Streuobstwiese“ – Linus Hermann, Philipp Goertz, Olga Cobuscean.

Die nationale Preisverleihung fand Anfang Dezember 2025 im Aedes Architekturforum am Pfefferberg in Berlin statt. Allen Ausgezeichneten Glückwünsche, den teilnehmenden Kommunen die Energie, die nötig ist, die Angebote in die Realität zu transformieren. Für die Teilnahme am Verfahren E19 können sich interessierte Kommunen und Städte ab jetzt bei Europan Deutschland e. V. bewerben. Bitte mehr als nur zwei! Be. K.

www.europan.de

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