Wie reagieren wir auf die Krise? Wir fragten bei SEHW Architektur nach!
Von der virtuellen Kaffeepause gegen die soziale Unterzuckerung schreibt uns Lisa Kattner, Leitung Marketing und Kommunikation, bei SEHW Architektur, Berlin.
Vor dem Shut down am 14.03.2020 befanden sich einige Mitarbeiter von SEHW bereits im Homeoffice oder sogar in Quarantäne. In der ersten Woche nach den positiven Erfahrungen des Arbeitens zuhause, wurde der Ruf nach dem täglichen Austausch im Büro und dem Kaffee in der Teamküche immer lauter.
Den digitalen Kaffee haben wir zwar noch nicht erfunden, aber gegen die Vereinzelung im Homeoffice treffen wir uns jetzt immer in der virtuellen Kaffeeküche. Jeder bringt seinen Kaffee oder das Getränk seiner Wahl selbst mit und erzählt ein bisschen, wie er oder sie mit der neuen Situation umgeht.
In unserer ersten Kaffeerunde war die Rede vom Joggen und vom virtuellen Kick-box-Training, von Kontrabässen und abgebrochenen Urlaubsreisen. Außerdem wurde über die unterschiedlichen Arbeitsplätze gesprochen. Wer sitzt im Wohnzimmer, oder in der Küche. Wurde der Bürostuhl mitgenommen, oder muss erstmal der Küchenstuhl ausreichen? Und es wurde viel gelacht. Ja, es fühlte sich nach Normalität an. Man bespricht projektspezifische Themen über Teams mit Splitscreen und geht danach zum Socializing in die Küche. Jeder hat sich wahrscheinlich auch dabei erwischt, heimlich den Einrichtungsstil seiner KollegInnen zu inspizieren. Wir lernen uns durch diese Meetings anders kennen, fast reden wir mehr miteinander als vor der Krise.
Mittlerweile kam auch der Vorschlag einer Kollegin, sich täglich in kleinen Gruppen zu verabreden, um Tagesziele zu definieren und mit einem menschlichen Austausch in den Tag zu starten.
Das sind alles nur Angebote und es ist sicherlich nicht nur eine Typfrage, sondern auch von der Wohnsituation abhängig. Wer ständig die Familie oder die Mitbewohner um sich hat, sehnt sich vermutlich eher nach einem Moment des konzentrierten Arbeitens, weniger nach Smalltalk mit den Kollegen. Aber die anderen, die allein wohnen oder die, die schnell sozial unterzuckert sind, wollen wir ja auch nicht vergessen.
Vermutlich werden sich die Gespräche von Woche zu Woche verändern und auch mit ernsten Gedanken und Sorgen gefüllt werden. Aber das lässt sich leider nicht ändern. Da müssen wir jetzt alle durch. Und dann doch lieber gemeinsam als allein, denn so kennen und schätzen wir das in unserem Team.