Wie reagieren wir auf die Krise? Dazu fragten wir bei LIST Architecture Urbanisme nach.
Der Kontakt zu Ido Avisar, aus dem Büro List Architecture-Urbanisme in Paris, kam zustande durch die Recherche zu dem Projekt „Frans Masereel Centrum, Kasterlee/BE“, das wir in dieser Ausgabe veröffentlichen. Er umreißt, wie sich die Arbeitsweise seit Mitte März für sein Büro verändert hat.
Wir arbeiten seit dem 16. März alle von zu Hause aus. Unser Büro besteht aus 8 Architekten und es ist im Moment ziemlich ruhig. Wir können einen Online-Server gemeinsam nutzen und beginnen jeden Morgen mit einem gemeinsamen Skype-Meeting und einem Kaffee. Dann versuchen wir je nach Thema viel per Skype, E-Mail oder Telefon auszutauschen. Glücklicherweise haben wir derzeit kein Projekt im Bau. Ich denke, das macht uns die Sache viel einfacher.
Derzeit scheinen die Dinge mehr oder weniger zu funktionieren, hauptsächlich, weil wir versuchen, unsere Fristen einzuhalten und die aktuellen Phasen für verschiedene Projekte abzuschließen.
Was mich ein bisschen mehr besorgt, ist der Umgang mit neuen (Planungs-)Phasen - und meistens solchen, die kollektiven Diskussionen, Interaktionen, Modellbau und die Schaffung eines anregenden Arbeitsumfelds erfordern - dies scheint im Moment das größte Hindernis zu sein.
Wir sind auch besorgt über eines unserer großen Projekte in Flandern, das den Wiederaufbau einer Pflegeeinrichtung für ältere Menschen betrifft, diese sind jetzt extrem verletzlich. Wir hoffen, dass sie dort eine Katastrophe vermeiden können.
Ich denke, wie alle anderen verfolgen wir die Situation Tag für Tag und hoffen, dass dieses Ding einfach verschwindet und sich das Leben wieder normalisiert.
Ido Avissar, LIST Architecture Urbanisme, Paris/FR, 24. März 2020