Vitra Schaudepot, Weil am Rhein

Mit dem Schaudepot der Architekten Herzog & de Meuron macht das Vitra Design Museum seine Sammlung an ikonischen Stühlen, Sesseln und Liegen der Öffentlichkeit zugänglich. Auf 1 600 m² werden über 400 Werke von 1800 bis heute präsentiert. Zum Vitra Haus am anderen Ende des Campus, ebenfalls von den Baseler Architekten Herzog & de Meuron entworfen, könnte der Kontrast nicht größer sein. Puristisch erhebt es sich auf einer Plattform und fügt sich gegenüber dem Feuerwehrhaus von Zaha Hadid in das Umfeld ein. Die Architekten nehmen Bezug auf die Nachbarschaft, die 1994 fertiggestellte Produktionshalle von Alvaro Siza mit ihren charakteristischen Ziegelwänden.

Während das Haus von Weitem wie ein gewöhnliches Backsteingebäude mit Satteldach aussieht, stellt man bei näherer Betrachtung fest, dass es doch nicht so gewöhnlich ist. Textil, ähnlich wie Strickwerk, wirken die leuchtend roten Mauerwerkswände aus handgebrochenen Klinkern, die mit der unregelmäßigen Seite nach außen vermauert wurden und so eine raue Gebäudehülle bilden. Die Architekten legten auch hier Wert auf die Details: Das Bruchbild sollte keinesfalls glatte unnatürliche Oberflächen aufweisen, aber auch nicht unkontrolliert rau sein.

Zusammen mit GIMA entwickelten Herzog & de Meuron einen vorgekerbten Klinker im Farbton Bena mit einer minimalen Sollbruchstelle. Abmessungen und Position der Lochung wurden von den Architekten vorgegeben, ebenso beim Eckstein, der an Kopf- und Läuferseite abgespalten wurde, um die entsprechende Optik über Eck zu erhaltenGirnghuber GmbH
www.gima-ziegel.de
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