Monolithisch für alle Anforderungen – Ziegel im mehrgeschossigen Wohnungsbau
Im mehrgeschossigen Wohnungsbau muss die Baukonstruktion für verschiedene Parameter gleichzeitig optimiert sein. Moderne Ziegelsysteme bieten eine große Anwendungsvielfalt, um die Anforderungen an Wärmeschutz, Statik sowie Schall- und Brandschutz zielgenau für jede Wohnsituation zu erfüllen. Bis zu neun Geschosse lassen sich in monolithischer Bauweise ohne zusätzliche Wärmedämmung errichten.
Wärmeschutz ohne zusätzliche Dämmung
Sicherheit für Statik und Brandschutz
Neben dem ausgezeichneten Wärmeschutz spricht auch die hohe Tragfähigkeit der S-Ziegel für einen Einsatz im mehrgeschossigen Wohnungsbau. So erreicht der Poroton-S10 die Druckfestigkeitsklasse 12 und eine charakteristische Mauerwerksdruckfestigkeit fk von 5,2 MN/m², was einen Spitzenwert unter den Monolithen darstellt. Aber auch alle anderen S-Ziegel decken schon mit der traditionellen Wandstärke von 36,5 cm viergeschossige Ausführungen ab. Ausgeführte Positivbeispiele belegen den monolithischen Wohnungsbau mit Poroton-Ziegeln bis hin zu den schon genannten neun Etagen. Mit der Auswahl des passenden Ziegels kann der Architekt die Parameter Wandstärke, Wärmedurchlass und Tragfähigkeit unter Berücksichtigung der vorgesehenen Geschosszahlen bedarfsgenau für das jeweilige Bauvorhaben optimieren.
Ziegel haben ebenfalls hervorragende Brandschutzeigenschaften, denn ohne zusätzliche Wärmedämmung können die Außenwände durchgängig aus nicht brennbaren Baustoffen errichtet werden. Beidseitig geputzt erreichen Poroton-S-Ziegel im überwiegenden Fall ab einer Wandstärke von 36,5 cm die Feuerwiderstandsklasse F 90-A sowie die Brandwandeignung und bieten eine hohe Sicherheit gegen Feuer und Rauch [siehe Tabelle 1].
Zielgenauer Schallschutz für Außen- und Innenwände
Eine weitere Anforderung des mehrgeschossigen Wohnungsbaus ist der erhöhte Schallschutz. Außenwände müssen die Anforderungen an den Schallschutz von Außenbauteilen erfüllen. Im Mehrfamilienhaus kommt zusätzlich der Schallschutz zwischen den Wohneinheiten hinzu, der maßgeblich von einer schallschutzgerechten Planung der gesamten Baukonstruktion abhängt. Neben den Außenwänden beeinflussen zum Beispiel die Grundrissaufteilung und die Bauweise der Decken, aber vor allem die Schallschutzqualität der Wohnungstrenn- und Innenwände sowie ihrer jeweiligen Anschlüsse untereinander (Stoßstellen) den Schallschutz im Mehrfamilienhaus.
Ziegel können hier ihren Vorteil als umfassendes Bausystem ausspielen, zu dem neben den S-Ziegeln für die Außen- und Kellerwände auch Planfüllziegel und spezielle Schallschutzziegel für tragende und nicht tragende Innenwände gehören. Alle Wände können homogen aus einem Baustoff errichtet werden, was im ganzen Gebäude für ein gleiches thermisches Ausdehnungsverhalten sorgt und Bauschäden (Risse) vermeidet. Gleichzeitig lässt sich jede Wand speziell für ihre jeweiligen Schallschutzanforderungen optimieren.
Schallschutzgerechte Detailplanung
Ziegelfertigteile für die schnelle Schaffung von Wohnraum
Aufgrund des Mangels an Fachkräften und bezahlbaren Wohnraums benötigt der Markt zudem Verfahren zur schnellen Errichtung von Gebäuden. Mit dem Ziegelfertigteil Redbloc hat Poroton ein zukunftsweisendes System entwickelt: Bauherren und Planer profitieren von allen Qualitätsmerkmalen, die ein konventionell errichtetes Ziegelhaus auszeichnen und darüber hinaus von der Effizienz der Fertigteilbauweise.
Nachhaltige Nutzungsdauer
Die Massivbauweise mit Ziegeln führt zu robusten Baukonstruktionen mit sehr langer Lebensdauer von weit über 100 Jahren. Diese lange, weitgehend wartungsfreie Nutzungsdauer der Ziegel sorgt sowohl in der Umweltbilanz als auch bei der Wirtschaftlichkeit für nachweislich hervorragende Werte. Denn die Nachhaltigkeit eines Gebäudes wird nicht nur von seiner energetischen Qualität bestimmt. Wichtige Faktoren sind auch Innenraumhygiene, Gesundheitsaspekte, Minimierung von zum Teil anfälliger Anlagentechnik sowie statischer Sicherheit und Langlebigkeit der Baustoffe.
Während der Nutzungsphase hält Ziegelmauerwerk den CO2-Fußabdruck des Bauwerks vor allem durch seine Energieeffizienz im winterlichen Wärmeschutz klein. Aber auch das hohe Wärmespeichervermögen und der damit im Zusammenhang stehende Schutz gegen sommerliche Überhitzung reduzieren den Energieaufwand, etwa für eine anlagentechnische Kühlung oder Klimatisierung. Am Ende der Nutzungsdauer lassen sich monolithische Ziegelwände sehr einfach sortenrein zurückbauen, sodass das Material dem Recycling zugeführt werden kann.
Themen der Nachhaltigkeit und des Umweltschutzes stehen schon lange im Fokus der Poroton-Hersteller. So arbeiten die Poroton-Produzenten (Wienerberger GmbH und Schlagmann Poroton) an der Reduktion der Grauen Energie im Herstellungsprozess und konnten im Jahr 2019 die ersten klimaneutralen Ziegel auf den deutschen Markt bringen. Federführend bei der Entwicklung war das Poroton Forschungszentrum Ziegel im bayerischen Zeilarn, das neben der Weiterentwicklung von Hochleistungsziegeln und Dämmstoffen auch an umweltschonenden Produktionstechnologien arbeitet.
Dazu gehören neben den ökologischen Aspekten der Herstellung auch die Sicherstellung gesundheitlich unbedenklicher Endprodukte. Denn der Mensch hält sich immer länger in geschlossenen Räumen auf, die zudem gemäß Energieeinsparverordnung luftdicht gebaut sein müssen. Umso wichtiger sind schadstofffreie Baustoffe, um saubere Innenluft und das Wohlbefinden in Wohnräumen zu gewährleisten. Poroton-Ziegel wurden deshalb von den Experten des renommierten eco-INSTITUTs einer ökologischen Produktprüfung unterzogen, die eine signifikante Unterschreitung aller Grenzwerte zeigte. Ziegel sind damit nachgewiesen schadstoffarm.
Ziegel im Geschosswohnungsbau
Vorteile für Nutzer:
Nachhaltigkeit
– Hohe Dauerhaftigkeit, lange Nutzungsdauer, geringe Instandhaltungskosten
– Effiziente Primärenergiebilanz durch klimaneutrale Ziegel
– Rohstoffabbau und Ziegelproduktion räumlich gekoppelt, kurze Transportwege
– Umweltfreundlich, natürliche vorkommende Rohstoffe (Ton, Sand, Wasser)
– Wiederverwendbar und -verwertbar
Wohngesundheit
– Sommerlicher Wärmeschutz durch hohe Speichermasse
– Natürliche Feuchteregelung durch kapillares Gefüge
– Ziegel haben die geringste Herstellungsfeuchte aller Mauersteine
– Keine Schadstoffemission
Vorteile für Planer
– monolithische Konstruktion des Gebäudes durch Systemergänzungen, erleichtern die Planung
– schadensfreie Details durch monolithische Bauweise
– hohe Formstabilität sorgt für rissfreies Mauerwerk
– Verringerung von Wärmebrücken
– Erhöhung der Mauerwerksdruckfestigkeit
– Nicht brennbar (A1), im Brandfall keine Brandlast und keine Rauchgasentwicklung
Vorteile für Verarbeiter
– Hocheffiziente Erstellung von Mauerwerkswänden auf der Baustelle durch Verarbeitung im Anwendungssystem
– Vorfertigung von Fertigbauteilen in Werkhallen möglich
– weniger Feuchte im Bau durch innovative Verarbeitungstechniken