Humboldt-Box muss weichen

Plangemäß wird Ende des Jahres 2018, exakt am 31. Dezember um Punkt 19 Uhr, die für viele schon zum Stadtbild Mitte gehörende Humboldt-Box geschlossen, um anschließend abgebaut und abtransportiert zu werden. Ein Jahr später soll – gegenüber in Richtung Schlossbaustelle und Lustgarten – das Schloss als Humboldt Forum eröffnen.

In konzeptioneller Weise angelehnt an die so sehr erfolgreiche „Red Box“ (Info-Box, 1994 − 95) von Schneider Schumacher am Potsdamer Platz, war die Humboldt-Box ebenfalls als Vermittlerplattform gedacht. Und als Werbemittel für den Wiederaufbau des Schlosses, dessen Fassaden und weitere Kopien historischer Details über Spenden zu
finanzieren waren.

Der Entwurf der in der Anfangszeit ziemlich umstrittenen „Spenden-Box“ kam von KSV Krüger Schuberth Vandreike, Berlin, die 2009 als Sieger aus einem Auswahlverfahren hervorgegangen waren. Finanziert wurde der rund 5 Mio. € teure Bau seitens der Mega-poster GmbH, die auch Auftraggeber für den Box-Bau waren. Die Megaposter GmbH vermittelt bundesweit städtischen Kommunen Sponsoren für die Sanierung denkmalgeschützter und historischer Objekte. Mit sogenannten „Denkmalverhüllungen“ hatte die GmbH unter anderem bei der Finanzierung der Renovierung des Brandenburger Tors, der historischen Kandelaber am Charlottenburger Tor oder des Strandbads Wannsee geholfen. Dass die Denkmäler auch Neubauten sein können, zeigen die werbenden „Denkmalverhüllungen“ am Schloss; die so manchem – auch der Stadt – schon mal etwas viel wurden.

Von vornherein temporär gedacht wird die Stahlkonstruktion also Anfang 2019 entfernt, dann fallen wohl auch die verhüllten Gerüste am Schlossneubau. Dass die großen Werbeflächen zuletzt die gescheiterten Heroen des deutschen Fußballs in den Stadtraum haben schauen lassen – von denen einer jüngst das Handtuch warf – wird dem Gesamtprojekt Schlossneubau nichts anhaben können. Fußball und Bildung sind eben zwei Paar schöne Schuhe so wie Authentizität und Scheinbares. Be. K.

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