Energieplus-Holzgebäude für einen Pflegedienst

Der Neubau für den mobilen Pflegedienst „Aktive Lebensgestaltung“ in Allensbach wurde von schaller + sternagel architekten, Allensbach/Stuttgart, als vorgefertigter Holzständerbau errichtet. Die Fassade im Erdgeschoss ist mit vorverputzten Holzweichfaserplatten bekleidet und wird ergänzt mit einer hinterlüfteten Fassade aus vorvergrauter Lärchen-Rhombusschalung im Obergeschoss, die auch die Hülle um die Terrasse bildet. Damit wurden, abgesehen von der Flachgründung und die Perimeterdämmung, ausschließlich nachwachsende Rohstoffe für die Gebäudehülle verwendet – gut für den ökologischen Fußabdruck und die CO2-Bilanz des Gebäudes. Die hochwertigen Holzfenster haben Passivhaus-taugliche 3-fach-Verglasungen (U-Wert: 0,6) und sind außenseitig durch eine wetterfeste Alu-Deckschale geschützt. Die Gebäudehülle ist mit 30 cm Zellulose + 6 cm Holzweichfaser gedämmt und nahezu luftdicht ausgeführt.

Das Büro-und Verwaltungsgebäude ist eines der ersten Energieplus-Holzbürogebäude der Region. Der gesamte Jahresenergiebedarf des Gebäudes für Heizung, Warmwasserbereitung, Bürotechnik, Teeküchen, Beleuchtung inklusive des zusätzlichen Strombedarfs für die Fahrzeuge der e-Mobil-Flotte und der e-Bikes wird auf den Dachflächen durch eine ­­30 kW-Photovoltaik-Anlage rege­ne­rativ erzeugt, die über das Jahr betrachtet sogar noch Überschüsse erzielt. Die positive ­Energiebilanz ist das Ergebnis einer von Anfang an integrierten Planung, die Architektur und Haustechnik miteinander verzahnt.

Eine äußerst effiziente Erdreich-Sole-Wärmepumpe erwärmt mit geringen Vorlauftemperaturen die Fußbodenheizung und dadurch garantiert eine kostengünstige Beheizung des Gebäudes. Als Wärmequelle dienen fünf im Gelände eingegrabene Erdwärmekörbe, die im Winter die Beheizung und im Sommer eine Flächenkühlung ermöglichen. Die Schlauchkörbe werden von der Sole durchströmt und können auch im Winterhalbjahr aus dem Erdreich Wärmeenergie entnehmen, weil dort je nach Tiefe und Jahreszeit Temperaturen zwischen 6 und 12 °C vorherrschen. Im Sommer wird das Prinzip dann umgekehrt eingesetzt: Dann wird die Sommerwärme der Fußböden über den Wärmetauscher in die Sole und damit über ein halbes Jahr lang in das Erdreich in der Umgebung der Körbe eingespeist, das so zu einer Art Saisonspeicher wird. Mit Beginn der Heizperiode im Spätherbst wird diese Wärme dann wieder aus dem Erdreich entnommen und der Kreislauf kann von Neuem beginnen.

www.schaller-sternagel.de
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