Böckstiegel Museum, Werther

Das kleine Städtchen Werther bei Bielefeld nennt sich seit geraumer Zeit „Böckstiegel Stadt“.  Tatsächlich wurde hier der Maler Peter August Böckstiegel geboren, dessen expressionistisches Werk mit dem Zusatz „westfälisch“ zwar dem internationalen Wirk-anspruch entzogen scheint, dessen regionales Gewicht jedoch nicht zu unterschätzen ist.

Sein Geburtshaus am östlichen Rande Werthers strahlt idyllische Ländlichkeit aus und war als Ausstellungshaus immer schon zu klein. Mit dem Übergang des Hauptwerks an eine Stiftung kam schließlich Schwung in die Sache. Es gab einen Architektenwettbewerb, den h.s.d. architekten aus Lemgo gegen nationale Büros mit großem Namen für sich entscheiden konnten. Ihr „Findling“, wie sie den kompakten Baukörper selbst bezeichnen, liegt erhöht auf dem Hang der zum Bestand abfallenden Obstwiese.

Im Wettbewerb noch wegen des schmalen Budgets eingeschossig geplant, konnte der Bau mit Café und Kunstvermittlung noch in der Planungsphase um ein Untergeschoss erweitert werden, in dem dann die Werkstatt, Lagerräume, Technik und die Garderobe mit Toiletten untergebracht sind.

Der mit Muschelkalkplatten knapp bis über die Traufe eingehüllte, aufwendig gefaltete Betonbau zeigt in dem großen Ausstellungsraum zur Eröffnung rund 70 Arbeiten des Künstlers, die der Museumskurator von wenig schönen Metallschienen über Nylonfäden auf die Wände platzierte.

Wir trafen die Architekten André Habermann und Christian Decker kurz vor der Eröffnung (Interviewfilm auf DBZ.de) und drücken dem Neubau alle Daumen: dass er seine Kraft in der Idylle behaupte! Das in die Landschaft führende Café sollte das zumindest garantieren?! Be. K.

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