Forschen

Abschluss gemacht – jetzt weiterforschen

Uni aus, ab in‘s Architekturbüro? Das ist nicht die einzige Option, die Absolvent*innen haben. Wir hakten bei zweien nach, die in die Forschung gegangen sind.

Wir forschen an nachhaltigen Lösungen für eine klimaneutrale Gebäudeenergietechnik. Gebäude verursachen ca. 30 % der CO2-Emissionen in Deutschland. Die Dekarbonisation des Gebäudebestands und vor allem von Mehrfamiliengebäuden ist daher entscheidend zur Erreichung der Klimaziele.
In diesem Kontext forschen wir an Technologien und Systemen zur vermehrten Nutzung von erneuerbaren Energien für die Bereitstellung von Strom und Wärme in Gebäuden. Dies umfasst die Nutzung von Solarenergie sowie den Einsatz effizienter Wärmepumpen zur Versorgung mit Warmwasser und Heizungswärme.
Ein Beispiel ist das Projekt „LowEx-Bestand“: Darin analysieren, entwickeln und demonstrieren wir Lösungen für den Einsatz von Wärmepumpen in energetisch sanierten Mehrfamiliengebäuden.
Im Projektverbund „LowEx-Bestand“ kooperieren wir beispielsweise mit Wärmepumpenherstellern, Unternehmen der Wohnungswirtschaft und mit Partnern aus der Wissenschaft (Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE, Karlsruher Institut für Technologie KIT). Dadurch sind wir ein interdisziplinäres Forschungsteam, bestehend aus In­­ge­nieur*innen aus unterschiedlichen Fachbereichen (Maschinenbau, Bauingenieurwesen, Versorgungstechnik, Re­­ge­lungstechnik), Fachplaner*innen und Architekt*innen. Außerdem werden die Sozialwissenschaften immer wichtiger für Forschungsfragen bezüglich sozialer Akzeptanz und Verträglichkeit.
Durch die Zusammenarbeit mit Unternehmen stellen wir sicher, dass sich unsere Forschungsprojekte anwendungsnah an realen Herausforderungen orientieren und die Neuentwicklungen von unseren Partner*innen auch umgesetzt werden.
In den meisten Studienfächern gibt es die Möglichkeit zur Karriere in der Forschung.  Unsere Forschungsgruppe setzt sich beispielsweise aus (Wirtschafts-)Ingenieur*innen und Physi-ker*innen zusammen. Ein guter Masterabschluss im entsprechenden Fachgebiet stellt dabei die Grundlage für die fachliche Qualifikation dar.
Team-Work und soziale Fähigkeiten sind wichtiger denn je. Darüber hinaus sind Neugier, Kreativität und Enthusiasmus für das Forschungsthema eine wesentliche Qualifikation. Die bes­ten Forschungsideen kombinieren fachliches Wissen mit innovativen Ideen auf kreative Weise. Oft gehören im Forschungsalltag auch Durchhaltevermögen dazu und der Wille, sich durch  anstrengende Phasen zu beißen, in denen die Dinge zu Beginn nicht wie geplant funktionieren. Entscheidend ist schlussendlich die Freude an der wissenschaftlichen Arbeitsweise, mit der Kombination von Theorie und Methodik, zur detaillierten Untersuchung von wissenschaftlichen Fragestellungen.
Die Masterarbeit kann dabei ein guter Einstieg sein: Die meisten unserer Nachwuchswissenschaftler*innen beginnen ihre Karriere im ­Anschluss an die Masterarbeit am Lehrstuhl an der Uni oder am Fraunhofer-Institut.
Damit sich ein Forschungsthema für eine Promotion eignet, sollten verschiedene Anforderungen erfüllt werden: Erstens, sollte der Innovationscharakter hoch genug sein und sich deutlich von Stand von Wissenschaft und Technik absetzen. Außerdem sollte das Thema wissenschaftliche Tiefe aufweisen, sodass durch die Anwendung von geeigneten, wissenschaftlichen Methoden ein wesentlicher Beitrag zur Forschung gemacht werden kann. Drittens sollte die Dissertation thematisch abgrenzbar sein und im Rahmen einer typischen Laufzeit von circa vier Jahren auch realistisch und erfolgreich umsetzbar sein.
Am wichtigsten ist in meinen Augen, dass der oder die Dok­to­rand*in für das Promotionsthema brennt. Meine eigene Doktorarbeit handelte von der Entwicklung von photovoltaisch-thermischen PVT-Kollektoren, die Solar­energie in Strom und Wärme umwandeln. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich nur dank meines Spaßes an der Forschung und meinem Interesse an der Technologie die Doktorarbeit erfolgreich abschließen konnte.
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