Club, Basel/CH
Der Kultstatus des in Basel und darüber hinaus bekannten Konzertclubs „Kuppel“ reichte von den späten 1980er-Jahren bis 2016. Dann sollte die provisorische Zeltkonstruktion am „Nachtigallenwäldeli“ den Umgestaltungsplänen für einen Grünzug und einer dauerhaften Lösung weichen, für die sich eine eigens formierte Stiftung vehement einsetzte. Entstanden ist ein viel beachteter Kuppelbau von Vécsey Schmidt Architekt:innen. Im Herbst 2024 durfte die lang ersehnte Club- und Konzertstätte ihre Türen wieder öffnen. Bis zu 600 Personen können nun Konzerte, Partys und Bars besuchen oder einen der acht Proberäume nutzen. Entstanden ist neben dem markanten Solitär auch ein dreigeschossiger Bau, der die Kuppel akustisch zur Straße hin abschirmt und Büros, Gastronomie sowie einen weiteren Musikclub aufnimmt. Ein gemeinsames Untergeschoss verbindet das Ensemble.
Von außen zeigt sich eine weitgehend geschlossene Hülle aus hell geschlämmtem Mauerwerk als Ausfachung der schlanken Stahlskelettkonstruktion in grüner Kontur. Rundfenster unterhalb der Dachbögen ergänzen das geometrische Formenspiel und zählen zu den wenigen Tageslichtquellen für die Innenräume. Im Kontrast zum hellen Außenbild dominiert innen eine gedeckte Farbgestaltung. Die entsprechend der Nutzung stark schallgedämmten Innenräume sind als Haus-im-Haus-Konstruktion in Ortbeton ausgeführt.
Die nahezu sakrale Anmutung des Konzertraums wird durch eine besondere Lichtplanung unterstrichen. Schlanke Anbaustrahler beleuchten indirekt den Raum und heben die Gewölbestruktur hervor. In den Betondecken und entlang der Treppenläufe sorgen passgenau eingelassene LED-Deckeneinbaustrahler mit Gehäusen aus unbehandelten Stahlzylindern für entblendete Grundbeleuchtung. Darüber hinaus ergänzen eigens kreierte Leuchten die charakterstarke Architektur. Dazu gehören etwa runde Wandleuchten mit vorgeblendeten Alabastersteinen. Pendelleuchten über den Bartresen greifen die Stahlzylinder der Einbaustrahler wieder auf. Spiegelleuchten aus mundgeblasenem Glas spiegeln sich in den Sanitärräumen als sandgestrahlte, innen weiß lackierte Halbkugeln zur ganzen Leuchtkugel. Hinzu kommt ein hinterleuchteter Bartresen aus weißem Mineralwerkstoff, lineare LED-Profile am Vordach, an Barregalen oder den Sitzstufen der Zuschauergalerie und die Linienanbauleuchten in den Büroräumen.
Projektdaten
Architektur: Vécsey Schmidt Architekt:innen, Basel/CH, www.vsarch.ch
Bauherr: Stiftung Kuppel, Basel/CH
Fertigstellung: 2024
Hersteller: luxwerk – manufaktur für lichttechnik, Malterdingen, www.luxwerk-lichttechnik.com
Produkte: Anbaustrahler, LED-Deckeneinbaustrahler mit Gehäusen aus unbehandelten Stahlzylindern, individuell hergestellte Leuchten