Das Kleine im Großen

Cité du Lignon, Genf/CH

Die Großsiedlung Cité du Lignon im Kanton Genf ist in vielerlei Hinsicht bemerkenswert: Realisiert in den 1960er-Jahren, punktet sie nicht nur mit dem längsten Wohnhaus Europas, sondern auch mit hochkarätiger Architektur, einem funktionierendem Bewohnermix und einer ungewöhnlichen Entstehungsgeschichte. Ebenso besonders wie beispielhaft ist das jüngste Kapitel: die energetische Sanierung der ikonischen Curtain-Wall-Fassade.

Text: Tina Cieslik


Foto: Paola Corsini

Foto: Paola Corsini


7000 Einwohnerinnen und Einwohner sind vielerorts bereits eine mittelgroße Gemeinde. Im Kanton Genf ist das eine Siedlung. Konkret: die Siedlung Cité du Lignon in Vernier in Genf, gelegen auf einem 280 000 m2 großen Grundstück an der Rhone.

In den 1960er-Jahren wuchs die dortige Bevölkerung wegen der guten wirtschaftlichen Lage stark an, was im Kanton zu einer Wohnungsnot führte. Die von 1963 bis 1971 erstellte Cité du Lignon war eine der Gegenmaßnahmen und sollte in 2 780 Wohnungen Platz für rund 10 000 Bewohnerinnen und Bewohner bieten. Speziell daran war neben den schieren Dimensionen und der hochkarätigen Architektur auch die Art der Bauherrschaft. Der Kanton Genf, die Gemeinde Vernier, zwei Berufsverbände sowie zwei private Bauträger spannten in einer damals neuartigen öffentlich-privaten Partnerschaft zusammen und realisierten so die noch heute bestehende Satellitenstadt – sozial durchmischt und mit integrierter Infrastruktur wie Kirchen, Grundschule, Kindertagesstätte, Swimming-Pool, Einkaufszentrum und einem großen Park.


Entworfen wurde die Siedlung Ende der 1960er Jahre von den Architekten Georges Addor, Jacques Bolliger, Dominique Julliard und Louis Payot als Betonkonstruktion in Schottenbauweise, ummantelt von einer filigranen Vorhangfassade aus Glas und Aluminium
Foto: Paola Corsini

Entworfen wurde die Siedlung Ende der 1960er Jahre von den Architekten Georges Addor, Jacques Bolliger, Dominique Julliard und Louis Payot als Betonkonstruktion in Schottenbauweise, ummantelt von einer filigranen Vorhangfassade aus Glas und Aluminium
Foto: Paola Corsini


Federführend für den Entwurf waren die Architekten Georges Addor, Jacques Bolliger, Dominique Julliard und Louis Payot. Mit der von 1960 bis 1964 erstellen Cité du Meyrin, der ersten Satellitenstadt der Schweiz, ebenfalls in Vernier, hatten Addor und Payot einige Jahre zuvor bereits Erfahrung mit dieser Art von Großsiedlung sammeln können. Für die Cité du Lignon projektierten sie ein über 1 000 m langes, zwischen 11 und 15 Geschosse hohes Gebäude, das in seiner gezackten Form Umriss und Topografie der Parzelle folgt und die Siedlung nach außen abgrenzt. Im Innern der von Fluss und Gebäude gesäumten Anlage ergänzen zwei 26 bzw. 30 Stockwerke hohe Scheibenhochhäuser die Überbauung. Formal umgesetzt wurden alle Bauten als Betonkonstruktion in Schottenbauweise, ummantelt von einer für Wohngebäude eher untypischen, filigranen Vorhangfassade aus Glas und Aluminium.

Der Mix aus Eigentums-, regulären Miet- und subventionierten Wohnungen lässt sich an der Fassade nicht ablesen. Das System ist einfach und durchgängig: Eine Standardwohnung ist knapp 90m2 groß und dank der niedrigen Gebäudetiefe von 15,70 m jeweils von zwei Seiten belichtet. Sie verfügt über dreieinhalb Zimmer und eine Loggia. Jedes der 84 Treppenhäuser erschließt zwei Wohnungen pro Etage, die aus standardisierten, 6,60 m breiten und von tragenden Innenwänden begrenzten Raumeinheiten bestehen. Zusammen mit der in Genf vorgeschriebenen Mindestraumhöhe von 2,60 m entstehen so äußerst effiziente und gleichzeitig großzügige Wohnungen. 


Etwa 7 000 Einwohner leben in der Großsiedlung Le Lignon. Der Bewohnermix funktioniert nach wie vor dank qualitätsvoller Architektur, der nötigen Infrastruktur und einer Mischung aus Eigentums-, Miet- und subventionierten Wohnungen
Foto: Paola Corsini

Etwa 7 000 Einwohner leben in der Großsiedlung Le Lignon. Der Bewohnermix funktioniert nach wie vor dank qualitätsvoller Architektur, der nötigen Infrastruktur und einer Mischung aus Eigentums-, Miet- und subventionierten Wohnungen
Foto: Paola Corsini

 

Denkmalschutz ermöglicht Instandsetzung

Die durchdachte Architektur, das vielfältige Angebot und die funktionierende soziale Durchmischung machen die Cité du Lignon auch heute noch zu einer beliebten Wohngegend. Doch so visionär wie die Siedlung zu Zeit ihrer Entstehung auch war, nach rund 50 Jahren Nutzung war vor allem die Fassade am Ende ihrer Lebensdauer angekommen – hauptsächlich in ener­getischer Hinsicht.


Laubengänge und
Treppenwege verbinden die Wohneinheiten in
der Horizontalen
Foto: Paola Corsini

Laubengänge und
Treppenwege verbinden die Wohneinheiten in
der Horizontalen
Foto: Paola Corsini


Zu den Besonderheiten der Überbauung gehören auch die komplexen Eigentumsverhältnisse: Rund 50 Eigentümerinnen und Eigentümer besitzen Teile der Siedlung, einigen institutionellen Anlegern gehören mehrere Treppenhäuser. Eines der beiden Hochhäuser beherbergt zudem auch Eigentumswohnungen. Um die Bedürfnisse dieser heterogenen Gruppe zu bündeln, gibt es das Comité central, eine Vertretung der Eigentümerschaft. Als die Instandsetzung um die Jahrtausendwende dringlich wurde, suchte dieses Zentralkomitee das Gespräch mit Vertreterinnen und Vertretern des Kantons, um eine Unterschutzstellung des Ensembles zu erwirken– ein eher ungewöhnliches Ansinnen für eine gewinnorientierte private Eigentümerschaft. Der Gedanke dahinter: Der Schutzstatus sollte eine umfassende Güterabwägung zwischen Denkmal- und Klimaschutz gewährleisten. Erst die Unterschutzstellung ermöglichte es, ökologische, kulturelle, soziale und wirtschaftliche Aspekte gleichberechtigt und ohne allzu großen Zeit- und Handlungsdruck einander gegenüberzustellen. Und ganz pragmatisch: Bei einer zu erneuernden Fassadenfläche von 125 000 m2 würde sich eine potenziell niedrigere Eingriffstiefe auch finanziell lohnen.


Die Fassadensanierung erfolgte hauptsächlich von innen. Eine neue
Mineralwolledämmung ersetzt die ursprüngliche. Eigens angefertigte Holzrahmenfenster mit Zweifachverglasung wurden anstelle der Einfachverglasung hinter die bestehenden Aluminiumfensterrahmen montiert
Foto: Paola Corsini

Die Fassadensanierung erfolgte hauptsächlich von innen. Eine neue
Mineralwolledämmung ersetzt die ursprüngliche. Eigens angefertigte Holzrahmenfenster mit Zweifachverglasung wurden anstelle der Einfachverglasung hinter die bestehenden Aluminiumfensterrahmen montiert
Foto: Paola Corsini

 

Unterstützung durch die Forschung

Kanton und Eigentümerschaft zogen die Expertinnen und Experten des Laboratoire des Techniques et de la Sauvegarde de l’Architecture Moderne (TSAM) der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Lausanne zu Rate. Diese sind auf die Bautechniken der Moderne spezialisiert, vor allem auf die praktische Umsetzung beim Erhalt dieser Bauten im Spannungsfeld aktueller Regulierungen. Die Forschenden dokumentierten zunächst die überraschend gut erhaltene Holz-Metall-Konstruktion. Mit je einem äußeren und einem inneren 3 mm dicken Einfachglas, dazwischen liegenden, manuell bedienten Raffstoren und einer 30 bis 50 mm dicken Mineralwolledämmung hinter den geschlossenen Aluminium-Paneelen erreichte die Fassade immerhin einen U-Wert von 0,86 W/m2K.


Viele kleine Stellschrauben ermöglichten es, die Aufwände im Rahmen des Machbaren zu halten und die architektonische Qualität zu sichern
Foto: Paola Corsini

Viele kleine Stellschrauben ermöglichten es, die Aufwände im Rahmen des Machbaren zu halten und die architektonische Qualität zu sichern
Foto: Paola Corsini


Das TSAM entwickelte in seiner Machbarkeitsstudie vier Varianten mit verschiedenen Eingriffstiefen, angefangen beim reinen Unterhalt über eine Renovation und eine Instandsetzung bis hin zum Totalersatz. Letztere schied durch die hohen Kosten einer neuen, denkmalpflegerisch akzeptierten Fassade aus. Der optimale Kompromiss zwischen Baukosten und zu erwartender Reduktion des Energieverbrauchs liegt bei Variante C, der Renovation. Sie geht von einer Lebensdauer von 20 bis 25 Jahren aus und umfasst (wie alle Varianten) die normgerechte Dämmung von Unter- und Aufsicht von Dächern, Laubengängen und Loggien. Dazu kommt die Reinigung der Fassade von außen, der Ersatz von Dichtungen sowie einzelnen beschädigten Oberflächengläsern. Im Innern ersetzt eine neue Mineralwolledämmung die ursprüngliche. Neue, eigens angefertigte Holzrahmen­fenster mit Zweifachverglasung werden an­stelle der Einfachverglasung hinter die bestehenden Aluminiumfensterrahmen montiert. Den Besitzern steht es frei, ihren Teil der Liegenschaft nach Variante A (Unterhalt), B (Instandsetzung) oder C (Renovation) zu sanieren. Die Forscher testeten ihre Überlegungen 2009 bis 2010 zunächst an einer Musterwohnung, die Erkenntnisse hielten sie in einem Handbuch fest. Diese mehrfach ausgezeichnete Studie bildete die Grundlage für die ab 2012 ausgeführten Arbeiten an 35 Häusern im Langbau sowie am kleineren der beiden Türme.


Eine Standardwohnung umfasst etwa 90 m2, ist von zwei Seiten aus
belichtet und verfügt über 3,5 Zimmer und eine Loggia
Foto: Joel Tettamanti

Eine Standardwohnung umfasst etwa 90 m2, ist von zwei Seiten aus
belichtet und verfügt über 3,5 Zimmer und eine Loggia
Foto: Joel Tettamanti


Federführend war hier das Genfer Architekturbüro Jaccaud + Associés, das zunächst ein Haus mit 23 Wohnungen im Langbau sanierte. Auch die Architekten hielten ihre dabei gewonnenen Erkenntnisse in einem Handbuch fest, als Grundlage für die weiteren Sanierungsarbeiten. Der Ansatz, die Fassade von innen zu ertüchtigen, ermöglichte es der Mieterschaft, während der Bauarbeiten in ihren Wohnungen zu bleiben. Dieser Punkt war dem Zentralkomitee wichtig, um den sozialen Zusammenhalt in der Siedlung nicht zu gefährden. Immer wieder galt es, neue Erkenntnisse in die Arbeiten einfließen zu lassen, z. B. beim Winddruck, der vor allem in den oberen Geschossen des Hochhauses eine Rolle spielt. Der verantwortliche Assoziierte Benoît Cousin lobt dabei die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Zentralkomitee: „Ohne einen solch verlässlichen Ansprechpartner auf Bauherrenseite wären die Arbeiten bei diesen Dimensionen kaum möglich gewesen.“

Die Stellschrauben, an denen die Architekten drehen, sind erstaunlich klein: Neben den genannten Maßnahmen haben z. B. die verglasten Eingangsbereiche eine Tür zum Treppenhaus erhalten. Damit konnte auf eine Heizung im Entrée verzichtet und gleichzeitig die bestehende Einfachverglasung erhalten bleiben. In der Citè du Lignon sind es die sorgfältige Planung und die umsichtige Umsetzung, die den Unterschied machen – und ein Vorgehen, bei dem alle Parteien am gleichen Strick ziehen. Denn für die Beteiligten war von Anfang an klar: „Le Lignon ist eine Perle, kein Sorgenkind.“ 


Lageplan, M 1 : 12 000

Lageplan, M 1 : 12 000

Grundriss Wohneinheit, M 1 : 500

Grundriss Wohneinheit, M 1 : 500

Grundriss Laubengang, M 1 : 500

Grundriss Laubengang, M 1 : 500

Detailschnitt Vorhangfassade, M 1 : 33
1 Fensterrahmen aus Holz, an bestehendem Holzrahmen befestigt
2 Äußere Aluminiumschicht der Öffnungselemente bleibt erhalten und wird gereinigt
3 Austausch der ursprünglichen Einfachverglasung gegen eine Doppelverglasung 4/20/4, U = 1,0 W/m2K
4 Abstandselement ACS, λ = 0,06 W/mK
5 Neue EPDM-Fugen
6 Neue DVKL-Raffstoren, pulverbeschichtetes Aluminium zwischen Holz und Aluminiumschichten
7 Lüftungslöcher im 45-Grad-Winkel in den Holzrahmen gebohrt
8 Steinwolle-Dämmung, 80 mm, λ = 0,03 W/mK, Isover PB F 030
9 Dampfsperre
10 Gipskartonplatte, gestrichen, 15 mm, λ = 0,40 W/mK
11 Holzfensterbänke, gestrichen
12 Vorhandene Heizkörper um ca. 10 cm verschoben
13 Luftspalt
14 Sockelleiste aus Eiche 6 cm
15 Stahlprofil U-Form 50 x 50mm
16 Tragrahmen für die Heizungseinheit, falls erforderlich

Detailschnitt Vorhangfassade, M 1 : 33
1 Fensterrahmen aus Holz, an bestehendem Holzrahmen befestigt
2 Äußere Aluminiumschicht der Öffnungselemente bleibt erhalten und wird gereinigt
3 Austausch der ursprünglichen Einfachverglasung gegen eine Doppelverglasung 4/20/4, U = 1,0 W/m2K
4 Abstandselement ACS, λ = 0,06 W/mK
5 Neue EPDM-Fugen
6 Neue DVKL-Raffstoren, pulverbeschichtetes Aluminium zwischen Holz und Aluminiumschichten
7 Lüftungslöcher im 45-Grad-Winkel in den Holzrahmen gebohrt
8 Steinwolle-Dämmung, 80 mm, λ = 0,03 W/mK, Isover PB F 030
9 Dampfsperre
10 Gipskartonplatte, gestrichen, 15 mm, λ = 0,40 W/mK
11 Holzfensterbänke, gestrichen
12 Vorhandene Heizkörper um ca. 10 cm verschoben
13 Luftspalt
14 Sockelleiste aus Eiche 6 cm
15 Stahlprofil U-Form 50 x 50mm
16 Tragrahmen für die Heizungseinheit, falls erforderlich

Detailschnitt Laubengang, M 1 : 33
1 Holzboden
2 Ortbetonplatte
3 Steinwolle-Dämmung, 160 mm, λ = 0,035 W/mK
4 Spanplatte, Novopan
5 Verschalung aus rotem Zedernholz, neu lackiert
6 Fensterelement aus Mahagoniholz innerhalb der Dicke des Außenrahmens, neuer Lack
7 Jalousien aus pulverbeschichtetem Aluminium, 255 mm breit
8 Einfachverglasung
9 Doppelverglasung 4/14/4, U=1,0 W/m2K, äußere Schicht aus gehärtetem Glas
10 Äußeres Fensterelement, neue Lackierung
11 Fester Rahmen aus Mahagoniholz, mechanisch mit dem bestehenden Rahmen verbunden
12 Verschalung aus rotem Zedernholz, vorhandene Elemente beibehalten, neu lackiert
13 Spanplatte, Novopan
14 Vertikale Holzlatte zur Belüftung und Befestigung der Holzverschalung
15 Hochleistungs-Aerogel-Dämmung 3 x 10 mm, λ = 0,015 W/mK
16 Gipskartonplatte auf Holzrahmen
17 Putz
18 Abdichtung, zweilagig, Triflex
19 Dämmung, Swisspor PUR 20 mm, λ = 0,007 W/mK
20 Bestehende Betonplatten, entfernt und ersetzt
21 Ausgleichsschicht
22 Abdichtung, zweilagig
2 Dämmplatte, 2 x Swisspor VIP 1300 x 600 x 20 mm, λ = 0,007 W/mK
24 Dampfsperre EP

Detailschnitt Laubengang, M 1 : 33
1 Holzboden
2 Ortbetonplatte
3 Steinwolle-Dämmung, 160 mm, λ = 0,035 W/mK
4 Spanplatte, Novopan
5 Verschalung aus rotem Zedernholz, neu lackiert
6 Fensterelement aus Mahagoniholz innerhalb der Dicke des Außenrahmens, neuer Lack
7 Jalousien aus pulverbeschichtetem Aluminium, 255 mm breit
8 Einfachverglasung
9 Doppelverglasung 4/14/4, U=1,0 W/m2K, äußere Schicht aus gehärtetem Glas
10 Äußeres Fensterelement, neue Lackierung
11 Fester Rahmen aus Mahagoniholz, mechanisch mit dem bestehenden Rahmen verbunden
12 Verschalung aus rotem Zedernholz, vorhandene Elemente beibehalten, neu lackiert
13 Spanplatte, Novopan
14 Vertikale Holzlatte zur Belüftung und Befestigung der Holzverschalung
15 Hochleistungs-Aerogel-Dämmung 3 x 10 mm, λ = 0,015 W/mK
16 Gipskartonplatte auf Holzrahmen
17 Putz
18 Abdichtung, zweilagig, Triflex
19 Dämmung, Swisspor PUR 20 mm, λ = 0,007 W/mK
20 Bestehende Betonplatten, entfernt und ersetzt
21 Ausgleichsschicht
22 Abdichtung, zweilagig
2 Dämmplatte, 2 x Swisspor VIP 1300 x 600 x 20 mm, λ = 0,007 W/mK
24 Dampfsperre EP

Jaccaud + Associés
Benoît Cousin, Roxane Doyen, Jean-Paul Jaccaud, Stephan Gratzer
www.jaccaud-associes.ch
Foto: Jaccaud+Associés.

Jaccaud + Associés
Benoît Cousin, Roxane Doyen, Jean-Paul Jaccaud, Stephan Gratzer
www.jaccaud-associes.ch
Foto: Jaccaud+Associés.

Diese Sanierung ist ein wichtiges und mutiges Beispiel für den Umgang und die Nutzungsaufwertung von Großstrukturen aus den 1960/70er- Jahren. Die Struktur ist so robust und stark, dass sie pragmatische Maßnahmen verträgt, um langfristig eine dauerhafte Bewahrung zu ermög­lichen.« DBZ Heftpartner Brenne Architekten GmbH, Berlin

Projektdaten

Objekt: Le Lignon

Standort: Vernier (Genf/CH)

Typologie: Renovierung Mehrgeschosswohnungsbau

Bauherr/Bauherrin: Anlagestiftung Pensimo, Bellerive Immobilien AG, BVK, Immobilien Anlagestiftung Turidomus, Imoka Immobilien Anlagestiftung, La Fondation HBM Camille Martin, La Rente Immobilière SA, Marconi Investment SA, Swissinvest Immobilien

Bauherrenvertreter: Comité central du Lignon, Pensimo Management, Planeo conseils, Emch+Berger ImmoConseils, Comptoir Immobilier, Régisseurs du Léman, Régie VPI

Architektur: Jaccaud+Associés,
Genf/CH, www.jaccaud-associes.ch

Team: Jean-Paul Jaccaud, Benoît Cousin (verantwortlicher Assoziierter), Roxane Doyen (Projektleiterin), Stephan Gratzer, Mathias Balkenhol, Alice Biber, Miguel Gomez, Silvia Palhão, Oriana Nguyen, Fanny Noël, Nicolas Schmutz, Marie Sonnerat, Lionel Spicher

Generalunternehmung: Losinger Marazzi (außer für die Prototyp-Gebäude 49 und 11, sowie für die Renovierung der Gebäude 15, 35 and 38)

Bauzeit: 05.2008 – 05.2010 (Studien EPFL-TSAM), 10.2010 – 08.2011 (Baugenehmigung), 08.2012– 07.2013 (Prototyen), 04.2017 – 12.2021 (Umsetzung)

Zertifizierungen: Minergie für die Renovierung der Gebäude 1 bis 4

Grundstücksgröße: 250 000 m²

Baukosten gesamt brutto:
90 124 000 CHF

 

Fachplanung

TGA-Planung: Sorane, Effin’Art, Conti & Associés Ingénieurs, Lausanne/CH, www.sorane.ch, Buclin Ingénieurs-conseils, Petit-Lancy/CH,

www.buclin.ch

Fassadentechnik: BCS Façades, www.bcs-facades.ch; Emmer Pfenninger Partner, Münchenstein/CH,

www.eppag.ch

Brandschutz: Haldi Marc ArchiSecu, Genf/CH

Beratung Farben und mineralische Beschichtungen: Nuances Minérales

 

Energie

U-Werte Gebäudehülle:

Außenwand = 0,3497 W/m2K (Holzwand Laubengang)

Fassadenpaneel = 0,3219 W/m2K (Vorhangfassade)

Dach = 0,1923W/m²K (Boden Laubengang)

Fenster (Uw) = 1,44 W/m²K

Verglasung (Ug) =1,1 W/m²K

Hersteller

Beleuchtung: Tulux Lumière, www.tulux.ch

Bodenbeläge: Forbo-Giubiasco, www.forbo.com

Dach: Swisspor Romandie, www.swisspor.com

Fenster: KRI, www.kri-sa.ch

Zutrittssysteme: CES, www.ces.eu

Farben: Keimfarben, www.keim.com

Wärmedämmung: Swisspor www.swisspor.com; Agitec, www.agitec.ch

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