Die Große Nike verliehen

Der BDA verlieh am vergangen Samstag in Halle/Saale seinen wichtigsten Architekturpreis: die Nike. Der Hauptpreis, die „Große Nike", geht an das Kirchenzentrum Seliger Pater Rupert Mayer in Poing von meck architekten.

Am vergangenen Samstag hat der Bund Deutscher Architekten BDA in Halle/Saale im Rahmen des 15. BDA-Tages in Halle an der Saale, gleichsam als krönenden Abschluss eines arbeitsreichen Tages, seinen Architekturpreis Nike verliehen. Die alle drei Jahre verliehene Auszeichnung ist nach der antiken griechischen Siegesgöttin benannt und wird in mehreren Kategorien verliehen.

Am Samstagabend startete die Verleihung in der Volkspark Halle, ein 1907 von der halleschen Arbeiterschaft erbautes sogenanntes „Volkshaus", das damals der politischen Bildung diente und einen wunderbar patinierten Vortragssaal enthällt.

Der Hauptpreis, die sogenannte „Große Nike", die die in den übrigen Preiskategorien segmentieren Besonderheiten in ein Bauwerk fassen soll, geht an das Kirchenzentrum Seliger Pater Rupert Mayer in Poing von meck architekten, München. Der Sakralneubau, so die Jury, schaffe im wachsenden Ort unweit von München eine neue Mitte und erzeuge mittels Architektur eine neue Überzeitlichkeit.

Die übrigen Kategorien wurden - einer Dramaturgie konsequenter Spannungssteigerung folgend - bereits vor dem Hauptpreis bekannt gemacht und verliehen. Es wurden Bauten ausgezeichnet in den Kategorien: Symbolik, Atmosphäre, Fügung, Komposition, Soziales Engagement und Neuerung. Ebenfalls ausgezeichnet wurde beispielhafte Architektur nach 1945, die aber mindestens 30 Jahre alt sein muss, sich also als herausragende Architektur nachweislich bewähren konnte: Die „Klassik-Nike“ ging an das Ensemble der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche am Berliner Breitscheidplatz (von Egon Eiermann), das seit gut zehn Jahren einen langangelegten Sanierungsprozess durchläuft (mit der Wüstenrot Stiftung).

Die Große Nike geht an: Kirchenzentrum Seliger Pater Rupert Mayer, Poing
meck architekten, München. Bauherrschaft: Erzbischöfliches Ordinariat München

Die Nike für Symbolik geht an die: Elbphilharmonie, Hamburg Herzog & de Meuron, Basel. Bauherrschaft: Freie und Hansestadt Hamburg, Behörde für Kultur und Medien

Die Nike für Neuerung geht an: Parkplatzüberbauung am Dantebad, München Florian Nagler Architekten (München), Bauherrschaft: Gewofag Projekt GmbH

Die Nike für Atmosphäre geht an: Wehrhahn-Linie, Düsseldorf
netzwerkarchitekten (Darmstadt), Bauherrschaft: Landeshauptstadt Düsseldorf, Amt für Verkehrsmanagement

Die Nike für Komposition geht an: Mediathek der Burg Giebichenstein, Halle (Saale)
F29 Architekten (Dresden) und ZILA Freie Architekten (Leipzig), Bauherrschaft: Bau- und Liegenschaftsmanagement Sachsen- Anhalt

Die Nike für Fügung geht an: Bremer Landesbank, Bremen
Caruso St John Architects (Zürich)
Bauherrschaft: NORD/LB Norddeutsche Landesbank, vertreten durch NORD/FM Norddeutsche Facility-Management GmbH

Die Nike für soziale Engagement geht an: Schule in Dettmannsdorf
mrschmidt Architekten (Berlin), Bauherrschaft: Schulförderverein Dettmannsdorf e.V.

Die Klassik-Nike geht an: Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche, Berlin
Egon Eiermann, Bauherrschaft: Evangelischer Kirchenbauverein Berlin

Insgesamt wurden für die Nike 2019 von den BDA-Landesverbänden rund 70 herausragende Gebäude und städtebauliche Arbeiten aus den letzten Jahren nominiert, die in der Regel bereits Preisträger bei den Preisverfahren der Landesverbände waren. Der Jury gehörten neben den Architekten Heiner Farwick (BDA-Präsident, Juryvorsitz), Susanne Wartzeck (BDA-Präsidium), Katharina Leuschner und Dietmar Eberle auch Bürgermeister Wolfgang Eckl aus Blaibach (Große Nike 2016 für das Konzerthaus Blaibach) und Gerhard Matzig (BDA-Preis für Architekturkritik 2018) an. Nach der Preisverleihung wurde im Volkshaus gespiesen und gefeiert ... parteipolitisch ganz neutral! Be. K.

Architekturpreis Nike 2019

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