Spielen in der Stadt
Vortag und Diskussion über kinderfreundliche Stadtgestaltung am 11. Juni 2009, Naumburg 22.01.2018Um die Wünsche der Naumburger Kinder und Jugendlichen nach altersgerechten Spielplätzen und Aufenthaltsorten zu erfassen, werden sie quasi als Experten aktiv in die Stadtgestaltung mit einbezogen. Zuvor besteht für alle Interessierten die Möglichkeit, sich in einer kleinen Ausstellung die Beiträge von Schülerinnen und Schülern des Domgymnasiums Naumburg zum Projekt “Orte der Kommunikation“ erläutern zu lassen. Zusammen mit Vertretern des Jugendparlaments Naumburg und interessierten Eltern, Lehrern und Betreuern soll anschließend der Frage nachgegangen werden, wie man die Kinder und Jugendlichen der Stadt in einen gestalterischen Prozess mit einbeziehen kann. Denn: Niemand kennt deren Wünsche und Bedürfnisse besser als sie selbst!
Ruth Esther Gilmore (Hannover) und Inge Kunath (Leipzig) werden über ihre praktischen Erfahrungen zur Beteiligung von Kindern und Jugendlichen bei der Planung und Umsetzung von Spielräumen berichten. Außerdem wird das prämierte Leipziger Projekt “Spielen am Wegesrand“ vorgestellt.
Frau Kunath ist Leiterin des Amtes für Stadtgrün und Gewässer in Leipzig. Sie war federführend an der Entwicklung eines Spielraumkonzeptes für die Stadt Leipzig beteiligt. An diesem generationsübergreifenden Prozess, der u. a. zwei öffentliche Foren umfasste, waren Bürger, Verwaltung, Politik sowie die Innenstadt-Akteure aus den Bereichen Handel und Gastronomie beteiligt, und ganz besonders Kinder und Jugendliche als die wichtigste Zielgruppe des Spielraumkonzepts.
Frau Gilmore arbeitet an einer Dissertation zum Thema „Kinder in der Stadt - Innovative Wege einer kinderfreundlichen Stadtplanung“. Sie hat sich im In- und Ausland umgesehen, wo und wie für Kinder geplant und mit ihnen gestaltet wird, welche Unterstützung sie erhalten, ihre gebaute kinderfreundlicher werden können. In Magdeburg hat sie bereits zweimal eine Kinderfreundlichkeitstagung organisiert. Dort sowie in Cloppenburg und Neuwied hat sie auch Planungsprozesse für ihre Doktorarbeit beobachtet.
Naumburg sieht sich in unmittelbarer Zukunft weitreichenden Herausforderungen gegenüber: Es gibt zunehmend weniger Kinder, aber das Angebot an Spielmöglichkeiten soll erhalten und qualitativ noch hochwertiger werden. Mit dem Anspruch “Bürger bilden Städte – Städte bilden Bürger“, unter dem die Domstadt an der Internationalen Bauausstellung Stadtumbau Sachsen Anhalt 2010 teilnimmt, sollen die Einwohner aktiv in die Entwicklungsprozesse ihrer Stadt eingebunden werden.
Veranstaltung: Vortrag und Diskussion/Informationsveranstaltung
Ort: Begegnungszentrum Otto, Poststraße, 06618 Naumburg
Zeit: 11. Juni 2009, 18 Uhr
Weitere Informationen: ab 17.30 Uhr Ausstellung der Schülerbeiträge zum Projekt „Orte der Kommunikation“
Internet: www.naumburg.de