Probebühnenzentrum Deutsches Theater, Berlin

Der Zubau auf einem schmalen Hinterhof stammt von Gerkan, Marg und Partner gmp Hamburg

Das Deutsche Theater in Berlin hat sein neues Probebühnenzentrum in Betrieb genommen. Der Neubau von den Architekten von Gerkan, Marg und Partner (Wettbewerb 2010, 1. Preis) fügt sich als raumbildender Körper in den nördlich liegenden Hinterhof des Theaters und grenzt haarscharf an das denkmalgeschützte, 1790 von Carl Gotthard Langhans erbaute Tieranatomische Theater und seine Erweiterungsbauten. Die Tieranatomie mit wunderschönem Hörsaal wurde von Müller Reimann Architekten zwischen 2005 und 2012 aufwendig saniert.

Mit seiner reduzierten Formensprache bildet der Neubau einen räumlichen Abschluss für das nördlich anliegende, vielgestaltige Ensemble. In dessen Rückraum sich die Institute und Abteilungen der Charité in die Fläche ausbreiten. Die Reduktion auf ein allerdings gegliedertes Großvolumen lässt kaum ahnen, dass das Gebäude mit 4426 m² BGF im Inneren neben Werkstätten drei Probebühnen enthält, die den originalen Abmessungen der Bühnen im Haupthaus entsprechen.

Das sich längs hinter dem Theater erstreckende Volumen vermittelt mit seiner gestaffelten Gebäudetiefe auf dem keilförmigen Grundstück zwischen den orthogonalen Strukturen des Langhans-Baus und dem Deutschem Theater. Dabei nimmt der im Grundriss P-förmige Baukörper in seiner Höhenentwicklung die Maßstäblichkeit der Umgebung auf und schafft klar definierte Außenräume innerhalb der Hofstruktur. Den hohen Mittelteil aus den übereinander gestapelten Bühnen flankieren westlich und östlich zwei Gebäudeteile mit dienenden Räumen.

Die helle Fassade des Probebühnenzentrums ist geprägt von einem Wechsel aus geputzten, geschlossenen Flächen und vertikalen Fenstergewändern. Dabei steht das Ganze optisch auf der hinterlüfteten Sockelfassade aus anthrazitfarbenen, feingewaschenen Betonelementen.

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