Dolf Schnebli

Einer der umtriebigsten wie interessantesten Architekten des letzten Jahrhunderts ist gestorben

Am 12. September bereits verstarb mit Dolf Schnebli einer der interessantesten wie umtriebigsten Architekten des vergangenen Jahrhunderts. Der gebürtige Schweizer und Weltenbürger Schnebli starb 80-jährig in Zürich.

Dort, an der ETH, war er von 1971 bis 1994 Professor für Architektur und Entwurf. In diesen Jahren prägte er zahlreiche Schweizer Architektinnen und Architekten mit seiner direkten, engagierten, eigensinnigen Lehre. Darüber hinaus war er lehrend auf beinahe jedem Kontinent der Welt anzutreffen, und wenn man sich seine Biografie anschaut, scheint er mit jedem großen Architekten des 20. Jahrhunderts wenigstens einmal Kontakt gehabt zu haben.

Außer dass ich seinen Namen kannte traf ich ihn erst kürzlich in seinem Buch "Ein Jahr auf dem Landwege von Venedig nach Indien. Fotoskizzen einer langsamen Reise 1956" (Niggli Verlag): "Was das Buch über den längst verschollenen Zustand relativer Unschuld auch damals schon berühmter Orte hinaus zeigt, ist, dass wer keine lange wie langsame Reise macht, der großartigen Erfahrung von tausenderlei Begegnungen verlustig geht. Ob daraus später bessere Architektur wird, davon ist fast auszugehen. Gerne jedenfalls und von der Intensität der Bild-Text-Kombination in Bann gezogen, begleiten wir den jungen Schnebli auf seiner Reise durch die gebaute wie bebaute Welt."

Gebaut hat er auch eine ganze Menge, zahlreiche Zeugnisse seines entwerferischen Denkens finden sich in der Schweiz und Italien, aber auch in den Vereinigten Staaten. Man wird ihn vermissen. Be. K.

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