BDA-SARP-Award 2014 vergeben

Der Bund Deutscher Architekten BDA und der polnische Architektenverband SARP haben in Berlin den BDA-SARP-Award 2014 verliehen

Der bilaterale Preis für Absolventen der Fachrichtung Architektur steht unter der Schirmherrschaft von Bundesbauministerin Dr. Barbara Hendricks und wird vom BDA und SARP vergeben. Die beiden Verbände möchten mit diesem Nachwuchsförderpreis den Dialog zwischen jungen polnischen und deutschen Architekten stärken. Sie zeichnen jährlich die besten Abschlussarbeiten aller Hochschulen beider Länder aus.

Mit dem Preis wird nicht allein eine herausragende Abschlussarbeit (Diplom oder  Master) im Fach Architektur ausgezeichnet, darüber hinaus arbeiten exzellente deutsche und polnische Absolventen in einem dreitägigen Workshop zusammen. 18 aus allen Nominierungen der Hochschulen ausgewählte Finalisten – jeweils neun Absolventen beider Länder – nahmen daran dieses Jahr in Berlin teil. Abschließender Höhepunkt des Zusammentreffens war die Preisverleihung im Deutschen Architektur Zentrum DAZ am 23. Juni 2014.

In diesem Jahr wurden fünf Auszeichnungen vergeben – neben dem mit 2.500 € dotierten Preis waren dies eine dotierte Auszeichnung über 500 € und drei Auszeichnungen zweiten Grades.

Der mit 2.500 € dotierte BDA-SARP-Award wurde an Peter Behrbohm (Universität der Künste Berlin) für seine Abschlussarbeit Bauvorleistung Alexanderplatz verliehen. Außerdem vergaben die Juroren Erhard An-He Kinzelbach (KNOWSPACE architecture + cities, Berlin), Ewa Kuryłowicz (Architektin, Warschau), Jacek Lenart (Architekt, Stettin), Antje Osterwold (Osterwold Schmidt Exp!ander Architekten BDA, Weimar) und Elke Reichel (Reichel Schlaier Architekten, Stuttgart) eine mit 500 € dotierte Besondere Anerkennung an Kamil Zdzisław Bzura (Bialystok University of Technology) für sein Projekt Theatre On The River Supraśl.

Drei weitere Anerkennungen gingen an Valerie Hoberg (Leibniz Universität Hannover) für das Projekt „die eigenen zwei wände. Umbau und Erweiterung des Museums-speichers in Stralsund“, Sophia Schmidt (Fachhochschule Erfurt) für ihre Arbeit „Wachstum und Identität – Archiv als Gedächtnis der Stadt“ sowie an Marcel Wagner von der Bauhaus-Universität Weimar für das Projekt „Railscapes – Eine Reise durch den Thüringer Wald“.

Preisträger BDA-SARP-Award:

Peter Behrbohm (Universität der Künste Berlin)

Bauvorleistung Alexanderplatz

Die Jury verleiht den BDA-SARP-Award 2014 an Peter Behrbohm für seine Arbeit Bauvorleistung Alexanderplatz. Die Arbeit analysiert in einem sehr reifen Gedankenprozess die Vielzahl an Einfluss-faktoren, die Wachstum und Entwicklung einer Großstadt beeinflussen und bestimmen. Dabei gelingt dem Verfasser trotz der hohen Komplexität des Themas ein frischer Zugang.

Besondere Anerkennung:

Kamil Zdzisław Bzura (BialystokUniversity of Technology)

Theatre on the River Supraśl

Die Jury verleiht eine Besondere Anerkennung an Kamil Zdzisław Bzura für seine Arbeit Theatre on the River Supraśl. Feinfühlig und poetisch zeigt das Projekt einen unkonventionellen Ansatz für ein schwimmendes Theater. Es inszeniert sich auf eine stille, gleichwohl surreale Weise selbst und wird somit Teil der Landschaft. Hervorzuheben ist die bescheidene, sensible Gestaltung, die Seele des Projekts. Der Besucher eines solchen Theaters kann komplett in die Welt des Surrealen eintauchen und so Teil der Aufführung werden.

Anerkennung:

Valerie Hoberg (Leibniz Universität Hannover)

die eigenen zwei wände. Umbau und Erweiterung des Museumslagers Stralsund

Die Jury verleiht eine Anerkennung an Valerie Hoberg für ihre Arbeit die eigenen zwei wände. Umbau und Erweiterung des Museumslagers Stralsund. Der Umbau und die Erweiterung des Museumslagers zu einem Wohngebäude für ältere Menschen überzeugt durch seine angemessene und sich wie selbstverständlich in den Stadtkontext integrierende architektonische Haltung. Dennoch ist die bauliche Umsetzung der Aufgabe keineswegs alltäglich: Neue und durchdachte Wohnformen für das Leben im Alter werden mit viel Respekt vor dem Bestehenden eingefügt.

Anerkennung:

Sophia Schmidt (Fachhochschule Erfurt)

Wachstum und Identität – Archiv als Gedächtnis der Stadt

Die Jury verleiht eine Anerkennung an Sophia Schmidt für ihre Arbeit Wachstum und Identität – Archiv als Gedächtnis der Stadt. Das Archiv für die documenta greift unter dem Motto „Wachstum und Identität“ ein zentrales Symbol der Identität für die Stadt Kassel auf, die ihre räumlichen Eigen-schaften durch massive Kriegszerstörungen verloren hat.

Die Entscheidung, das Archiv als einen mit jeder documenta um eine Etage wachsenden Turm in der Mitte des Karlsplatzes zu verorten, gibt ihm eine starke Symbolik. Diese geht weit über die Aufgabe eines Archives hinaus und versinnbildlicht die Bedeutung der documenta im regionalen wie im globalen Kontext.

Anerkennung:

Marcel Wagner (Bauhaus-Universität Weimar)

Railscapes - Eine Reise durch den Thüringer Wald

Die Jury verleiht eine Anerkennung an Marcel Wagner für seine Arbeit Railscapes - Eine Reise durch den Thüringer Wald. Das Projekt dokumentiert zahlreiche stillgelegte Bahnhöfe entlang einer Bahnstrecke, die dem historischen Handelswegs „Rennsteig“ im Thüringer Wald folgt. Doch belässt es die Arbeit nicht bei einer reinen Bestandsaufnahme, sondern erkennt und aktiviert das brachliegende Potenzial der Vergangenheit.

Der Entwurf definiert ähnlich einer Akkupunktur wichtige Ansatzpunkte entlang der stillgelegten Bahnstrecke, die mit Ergänzungen und Umbauten eine zukunftsweisende Vitalisierung erreichen. Die damit verbundene Reaktivierung des Schienenverkehrs stärkt die thüringischen Gemeinden und erfüllt die Stationen mit programmatischem Leben. Die Dörfer entlang der Bahnstrecke werden wieder miteinander verknüpft, und der Tourismus in dieser besonderen Region gestärkt.

Folgende exzellente Absolventen wurden auch für die finale Juryrunde ausgewählt und nahmen neben den oben genannten Preisträgern am Workshop in Berlin teil:

 

Zofia Bednarczyk (Cracow University) – Bielsko-Biała Airport

Liliane Blankenburg (RWTH Aachen) – Docking with Nature | Ein Kreuzfahrtanleger für Geiranger

Marzena Borowska (West PomeranianUniversity of Technology, Szczecin) – The rebuilding of a II World War air-raid shelter on Lubeckiego street in Szczecin - Data center

Wiebke Brahms (Leibniz Universität Hannover) – Vertical City. Ein Hochhaus in der City of London

Wojciech Duliński (Cracow University of Technology) –  InternationalAirport Tianjin, China. The new airport typology

Peter Hoffmann (Karlsruhe Institute of Technology, KIT) – Inis Mór. An urban monastery

Łukasz Iwan (Warsaw University of Technology) –  Robofarm

Paweł Kranz (Lublin University of Technology) – Design of coworking center in Lublin

Viktoria Schmunk (Hochschule Ostwestfalen-Lippe) – Host - Gastgeber auf Zeit

Anna Ślimak (Silesian University of Technology) – V-City: VerticalCity

Petko Stoevski (Kunstakademie Düsseldorf) – Turmbau zu Babel

Kamila Szamot (Silesian University of Technology) – Archicinetecton: Polish-German gate in Zabrze

David Weclawowicz (Wrocław University of Technology) – Revitalization of the Tegel Airport in Berlin

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