420 Europäer

420 Bauwerke für den Preis der Europäischen Union für zeitgenössische Architektur - Mies van der Rohe Award 2015 nominiert, 27 aus Deutschland

Mit Europa ist das im Augenblick so eine Sache. Das eher geografisch beschreibbare Konstrukt mit komplizierter Geschichte ist wieder einmal auf dem Sprung, einem Rücksprung. So scheint es jedenfalls, wenn man auf die Machtverteilung, die Vorteilsnehmer und Verlierer schaut. Die sich gegenseitig zumindest beobachten.

Da kommt die Meldung irgendwie ganz recht, dass es zumindest im architekturkulturellen Beziehungsgeflecht vorangeht. Denn so viele Projekte wie in diesem noch jungen Jahr haben sich noch nie um den kurz gesagt Mies van der Rohe Award bemüht.

Die Europäische Kommission und die Fundació (Stiftung) Mies van der Rohe hatten Ende 2014 die Liste mit den 420 Werken bekannt gegeben, die an der Ausscheidung um den Preis der Europäischen Union für zeitgenössische Architektur – Mies van der Rohe Award 2015 – teilnehmen.

27 % der eingegangenen Vorschläge stehen mit dem Wohnbau und 24 % mit kulturellen Einrichtungen in Verbindung. 11 % der Programme beschäftigen sich mit Bildung, 5 % sind Bürogebäude und die restlichen 33 % haben in erster Linie Sport, Handel, Regierungsgebäude, Transport und städtische Projekte zum Inhalt.

Der mit 60.000 € dotierte Preis, der 1987 von der Stadt Barcelona und der Europäischen Kommission ins Leben gerufen wurde, ist der wichtigste europäische Architekturpreis und wird alle zwei Jahre für Bauten vergeben, die in den zwei Jahren davor fertiggestellt wurden. Die Hauptzielsetzungen des Preises sind die Anerkennung und Auszeichnung hervorragender Leistungen im Bereich der Architektur und die Bekanntmachung des wichtigen Beitrags der europäischen Architekten zur Entwicklung neuer Ideen und zur technologischen Forschung, sowie die Nennung der Bauherren, die diese Bauwerke ermöglichen.

Für Deutschland - wenn man das so schreiben kann - gehen 27 Bauten ins Rennen, darunter eine ganze Menge an Projekten, die wir Ihnen in der DBZ oder hier auf DBZ.de schon vorgestellt haben:


- Park am Gleisdreieck, Berlin, Atelier Loidl / Leonard Grosch, Bernd Joosten, Felix Schwarz,

- Tour Total, Berlin, Barkow Leibinger / Regine Leibinger, Frank Barkow

- Neue Ortsmitte Wettstetten, Bembé Dellinger Architects / Felix Bembé, Sebastian Dellinger, Anne Beer

- Antivilla, Potsdam, Brandlhuber+ Emde, Schneider / Markus Emde, Thomas Schneider, Arno Brandlhuber

- Dessauer Meisterhausensemble, Bruno Fioretti Marquez Architekten / Donatella Fioretti, Piero Bruno, Pepe Marquez

- Genossenschaft "Spreefeld Berlin", nutzungsgemischt, günstig, energiebewusst, Die Zusammenarbeiter - Gesellschaft von Architekten mbH / Angelika Drescher, Christian Schöningh, Carpaneto Architekten Berlin / silvia carpaneto, fatkoehl architekten / Florian Koehl, BAR Architekten / Michael Matuschka, Jürgen Patzak-Poor

- R50 – cohousing, Berlin, ifau und Jesko Fezer / Jesko Fezer, Christoph Heinemann, Susanne Heiß, Christoph Schmidt, HEIDE & VON BECKERATH / Verena von Beckerath, Tim Heide

- Grundschule am Arnulfpark, München, Hess Talhof Kusmierz Architekten / Johannes Talhof, Thomas Hess, Fedor Kusmierz

- Bikini Berlin, Hild und K Berlin Planungs GmbH & Co. KG / Dionys Ottl

- Studentendorf Frankie&Johnny, Berlin, Holzer Kobler Architekturen Berlin GmbH / Barbara Holzer, Tristan Kobler, Philip Norman Peterson

- Joseph Pschorr Haus, München, Kuehn Malvezzi / Wilfried Kuehn , Simona Malvezzi, Johannes Kuehn

- ZK/U Zentrum für Kunst und Urbanistik, Berlin, KUNSTrePUBLIK / Thomas Karsten, Alexandra Erhard

- Kunstmuseum Ravensburg, Lederer Ragnarsdóttir Oei / Arno Lederer, Jórunn Ragnarsdóttir, Marc Oei

- Neubau Hospitalhof Stuttgart, Lederer Ragnarsdóttir Oei / Arno Lederer, Jórunn Ragnarsdóttir, Marc Oei

- Haus 36, Stuttgart, MBA/S Matthias Bauer Associates / Matthias Bauer

- One Man Sauna, Dortmund, modulorbeat / Marc Günnewig, Jan Kampshoff

- Museum für Architekturzeichnung, Berlin, nps tchoban voss / Sergei Tchoban, Sergey Kuznetsov

- Landesarchiv NRW,Duisburg, Ortner & Ortner Baukunst ZT GmbH / Laurids Ortner, Manfred Ortner, Christian Heuchel

- Konzertsaal in Blaibach, Peter Haimerl Architektur / Peter Haimerl

- Immanuel-Kirche, Köln, Sauerbruch Hutton / Juan Lucas Young, Matthias Sauerbruch, Louisa Hutton

- Fußgängersteg Bleichwiese, Backnang, schlaich bergermann und partner / Andreas Keil, Christiane Sander, Finn van Reeken

- Autobahnkirche in Wilnsdorf, schneider+schumacher / Michael Schumacher, Till Schneider

- Kunstmuseum Ahrenshoop, Staab Architekten / Volker Staab

- LWL - Museum für Kunst und Kultur, Münster, Staab Architekten / Volker Staab

- Neubau Ministeriumsgebäude Stuttgart, Staab Architekten / Volker Staab

- Werkhaus Schütze, Gerswalde, Thomas Kröger Architekt / Thomas Kröger und

- B10, Stuttgart, Werner Sobek Group GmbH / Werner Sobek.


Die bisherigen Preisträger waren:

Harpa – Konzerthalle und Konferenzzentrum Reykjavik, Reykjavik, Island; Henning Larsen Architekten, Studio Olafur Eliasson, Batteríið Architects

Neues Museum, Berlin, Deutschland; David Chipperfield/David Chipperfield Architects in Zusammenarbeit mit Julian Harrap

Norwegisches Opernhaus „Den Norske Opera & Ballet“, Oslo, Norwegen; SNØHETTA/Kjetil Trædal Thorsen, Tarald Lundevall, Craig Dykers

Niederländische Botschaft in Berlin, Deutschland; OMA/Rem Koolhaas, Ellen van Loon

Kongresshalle Kursaal, San Sebastián, Spanien; Rafael Moneo

Stadtbahn-Terminal Hoenheim Nord, Straßburg, Frankreich; Zaha Hadid/Zaha Hadid Architects

Kunsthaus Bregenz, Österreich; Peter Zumthor

Französische Nationalbibliothek, Paris, Frankreich; Dominique Perrault

Flughafen Stansted, London, Vereinigtes Königreich; Norman Foster/Norman Foster + Partners

Bankgebäude Borges e Irmão, Vila do Conde, Portugal; Álvaro Siza Vieira

Der Jungarchitektenpreis (Emerging Arquitect) ist mit 20.000 € dotiert und wird an Baukünstler verliehen, die am Beginn ihrer Laufbahn stehen. Frühere Preisträger waren die Architektenbüros Bosch Capdeferro Arquitectures für Casa Collage in Girona und Langarita-Navarro Arquitectos für die Red Bull Music Academy / Matadero-Musikhalle in Madrid.

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