Fritz-Höger-Preis 2014 verliehen

In Berlin wurde der mittlerweile auch international etablierte Backsteinpreis verliehen

Mit dem Fritz-Höger-Preis 2014 für Backstein-Architektur, der am vergangenen Wochenende unter großer Publikumsteilnahme im DAZ Berlin verliehen wurde, zeichnet die Initiative Bauen mit Backstein Architekten aus, die das Potenzial des traditionellen Baustoffs nutzen, um zeitgemäße wie zeitlose Bauwerke zu schaffen. Backstein wird dabei als Oberbegriff für aus Ton gebrannte Fassadensteine verstanden, die auch als Vormauerziegel und Klinker bekannt sind. Der erstmals in 2008 ausgelobte Fritz- Höger-Preis für Backstein-Architektur wird alle drei Jahre verliehen und zählt mit in diesem Jahr mehr als 500 nationalen und internationalen Einreichungen mittlerweile zu den größten deutschen Architekturpreisen.

Gesucht wurden Objekte mit Gebäudehüllen, deren gesamter planerischer Anspruch sowohl ökonomische, ökologische wie auch gestalterische Aspekte in sich vereint; Letztere artikulieren sich in Stichworten wie Einheitlichkeit vs. Detailausbildungen, Fassadengliederung, Farbigkeit, handwerkliche Qualität etc.

Am Freitag Abend, am 19. September, wurden dann die Preise verliehen, rund 150 nationale und internationale Teilnehmer und Gäste feierten gemeinsam die Auszeichnung der besten Einreichungen des diesjährigen Wettbewerbs.

Um dem hohen Qualtitätsniveau der eingereichten Arbeiten gerecht zu werden, gab es in diesem dritten Preisverfahren eine neue Kategorisierung. Erstmals wurden in den Kategorien

- Einfamilienhaus/Doppelhaushälfte

- Wohnungsbau/Geschosswohnungsbau

- Büro- und Gewerbebauten

- Öffentliche Bauten, Freizeit und Sport

Auszeichnungen in Gold und Silber vergeben, hinzu kommen Anerkennungen. Außerdem werden zusätzliche Auszeichnungen vergeben in den Bereichen:

- Passivhaus/Energieeffizienz

- Sanierung/Nachhaltigkeit

- Nachwuchs/Newcomer.

Doch bevor am Abend die Gewinner der einzelnen Kategorien bekannt gemacht wurden – die Nominierten wurden nebenan im Saal auf Stellstafeln ausführlich präsentiert – gab es eine anregende Podiumsdiskussion zum Thema Bauen mit Backsteinen. Auf dem Podium saßen neben Vertetern der diesjährigen Jury Architekten aus dem In- und Ausland sowie Fritz-Höger-Preisträger.

Dann endlich wurde der Vorhang gelüftet, die Preisträger bekannt gemacht:

Für den Hauptpreis hatte die Jury einen eher Unbekannten ausgewählt, der mit einem deutlich besser Bekannten den Grandprix. Für den Siza-Pavillon auf der Insel Hombroich, Neuss-Holzheim bekam Rudolf Finsterwalder den neu geschaffenen „Grand Prix“ des Fritz-Höger-Preises 2014 überreicht.

Gold wurde in der Kategorie „Öffentliche Bauten, Sport und Freizeit“ an das Projekt „Museum Luthers Sterbehaus“, Lutherstadt Eisleben (von M, Stuttgart) verliehen, in der Kategorie „Büro- und Gewerbebauten“ an den „Umbau Atelierhaus Dubsstraße“, Zürich (Boltshauser Architekten, Zürich), in „Wohnungsbau/Geschosswohnungsbau“ an die „Defence Colony Residence“,Neu Dehli, Indien (vir.mueller architects, Neu Dehli, Indien), in „Einfamilienhaus/Doppelhaushälfte“ an das „1101 Haus, Sant Cugat del Vallès“, Barcelona (H Arquitectes, Sabadell, Barcelona).

Als bestes Sanierungsprojekt (Gold) wurde in der Unterkategorie „Ganzheitliche Sanierung“ das „Hamburger Bestattungsforum Ohlsdorf“, Hamburg (Dohse Architekten, Hamburg) ausgezeichnet sowie in der Unterkategorie „Weiterbauen im Bestand“ das „Astley Castle, Nuneaton, Warwickshire“, Großbritannien (Witherford Watson Mann Architects, London). In der Kategorie „Bestes Passivhauskonzept“ wurde nur Silber vergeben, hier an das „Gymnasium mit Sporthalle und Jugendhaus“ in Frankfurt-Riedberg, Frankfurt am Main (Ackermann + Raff, Stuttgart).

Der „Newcomer Award“ ging in Gold an gleich zwei Projekte, und zwar einmal an das „Haus LS“, Madampe, Sri Lanka (M&DB Architecten, Den Haag, Niederlande) und an „Haus Stein“, Magdeburger Börde, Sachsen-Anhalt (Jan Rösler Architekten, Berlin). (die komplette Liste der Projekte, die mit Silber und Anerkennungen ausgezeichnet wurden sowie die Liste der Nominierten hier im anliegenden PDF).

„Die Vielzahl der Bewerbungen ist eine schöne Bestätigung unserer Arbeit und verdeutlicht die Wertschätzung, die der Preis in der Architekturwelt genießt. Vor allem aber zeigt sich darin einmal mehr das gestalterische Potenzial, das Bauen mit Backstein zu einem elementaren Bestandteil zeitgenössischer Baukunst macht“, zeigte sich Ernst Buchow, erster Vorsitzender der Initiative Bauen mit Backstein, sichtlich erfreut über die hohe Teilnehmer-Resonanz. „Ich danke allen Wettbewerbern sowie insbesondere den Jury-Mitgliedern für ihre engagierte Teilnahme!“

Der Jury gehörten in diesem Jahr an: Prof. Andreas Meck, Gesamtsieger Fritz-Höger-Preis 2011 für Backstein-Architektur, Alexander Schwarz, Partner und Design Director David Chipperfield Architects, Berlin, Prof. Enrique Sobejano, Nieto Sobejano Arquitectos, Madrid (ES), Heiner Farwick, Präsident Bund Deutscher Architekten BDA sowie Kaye Geipel, stellvertretender Chefredakteur der Bauwelt.

Die Ausstellung der Gewinnerprojekte ist noch bis zum 19. Oktober 2014 im Deutschen Architektur Zentrum (DAZ), Köpenicker Straße 48/49 in 10179 Berlin zu sehen.

Fritz-Höger-Preis-Website

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