Arata Isozaki (1931–2022)

Der Exzentriker, Pritzkerpreis-Träger und einstige Visionör Arata Isozaki verstarb am 28. Dezember 2022 91-jährig

„Future cities are themselves ruins. Our contemporary cities [...] are destined to live only a fleeting moment. Give up their energy and return to inert material. All of our proposals will be buried. And once again the incubation mechanism is reconstituted. That will be our Future” (Arata Isozaki im Kontext mit seinen Überlegungen zur Stadt der Zukunft im kriegszerstörten Japan; The City in the Air)

Er war Ehrenmitglied des Bundes Deutscher Architekten BDA, hatte für seine Leistungen den renommierten Asahi-Preis verliehen bekommen und 1990 den Chicagoer Architekturpreis. Ehrenmitglied zahlreicher Akademien in der Welt und der sechste Japaner, der den Pritzker-Preis erhielt (2019). Nun ist der Architekt Ende des Jahres 2022 in seiner Heimat 91-jährig verstorben.

Arata Isozaki (1931-2022)
Foto: GianAngelo Pistoia / Wikimedia

Arata Isozaki (1931-2022)
Foto: GianAngelo Pistoia / Wikimedia

The City in the Air (1962)
Abb.: Osamu Murai / The Pritzker Architecture Price

The City in the Air (1962)
Abb.: Osamu Murai / The Pritzker Architecture Price

Längst eher mit der Postmoderne verknüpft, zu der Isozaki einen überwiegenden Teil seiner Bauten realisierte (einige davon auch in Deutschland), stand er anfangs dem Metabolismus nahe, mit Architekten wie Kiyonori Kikutake, Kisho Kurokawa, Fumihiko Maki, Sachio Otaka oder Noboin Kawazoe. In den 1970er-Jahren verfolgte er dann Entwurfsprinzipien, die sich auf geometrische Prinzipien und damit auf klassische Proportionslehren bezogen, wie er diese u. a. bei Karl Friedrich Schinkel entdeckte.

Wohnbebauung an der Lindenstraße, Berlin. Im Rahmen der IBA 1987, Entwurf Arata Isozaki
Foto: Gunnar Klack / Wikimedia

Wohnbebauung an der Lindenstraße, Berlin. Im Rahmen der IBA 1987, Entwurf Arata Isozaki
Foto: Gunnar Klack / Wikimedia

Kitakyushu Municipal Museum of Art
Foto: ja:利用者:Wiki591801

Kitakyushu Municipal Museum of Art
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Seiner Suche nach der richtigen Form endete dabei immer öfter in durchaus exzentrischen Varianten, die das Vokabular seines vier Jahrzehnte umfassenden, international verbreiteten Werks immer wieder neu deklinierten. Arata Isozaki steht wie kaum ein anderer japanischer Architekt seiner Generation für die Vermengung japanischer mit westlicher Kultur, ohne dass daraus allerdings Wesentliches oder Neues für unsere Zeit entwickelt worden wäre. Mit seinem Tod wird auch ein Kapitel der internationalen Architekturgeschichte geschlossen. Be. K.

Arata Isozaki & Associates

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