Wohnhaus Gmür, Riehen/CH

Das Wohnhaus von Silvia Gmür in Riehen in der Schweiz entstand 1978 als privates Projekt der Architektin und wurde jüngst saniert. Das Haus steht in Hanglage und basiert auf einem 45 ° zu der Hangausrichtung versetzten Konstruktionsraster. Daraus entsteht ein komplexes Raumgefüge, das sich erst beim Begehen erschließt – mit unerwarteten Öffnungen und vielschichtigen Blickbeziehungen zwischen Innen und Außen sowie den Räumen selber. Zudem erlaubt die Konstruktion flexible Grundrisse, bei der Innenwände verschoben und Lufträume geschlossen werden können. Ein zentrales Thema ist dabei das Licht. Oberlichter, großzügige Fenster und gezielte Öffnungen schaffen ein durchlässiges Geflecht zwischen Innen und Außen, was bei der Sanierung 2024 und 2025 bewahrt wurde. Im Rahmen dieser Sanierung wurde das Wohnhaus energetisch grundlegend ertüchtigt.

Ein zentrales Element ist dabei die bauwerks­integrierte Photovoltaik (BIPV), die auf dem markant verwinkelten Dach eingesetzt wurde. Ziel war es, das Gebäude energetisch auf den Stand eines Null-Energie-Hauses zu bringen, ohne dabei den architektonischen Ausdruck zu verändern. Um die ursprüngliche Dacheindeckung zu referenzieren, kam Swisspanel Solar von Glas Trösch zum Einsatz, ein mit Spezialfarben veredeltes Deckglas für Photovoltaik-Module, in diesem Fall in der Farbe „MeerBlau“. Um eine Balance zwischen Farbsättigung und Leistung zu erreichen, wurde die Bedruckung von Glas Trösch so optimiert, dass die Wirksamkeit beim Haus Gmür bei 80 Prozent im Vergleich zu schwarzen Serienmodulen liegt. Die Planung und Realisierung der BIPV übernahm die 3S Swiss Solar Solutions in Zusammenarbeit mit Silvia Gmür Reto Gmür Architekten und der Firma Sonnwende. Damit eine farblich gleichmäßige Fläche entstand, vervollständigen inaktive, ebenfalls in „MeerBlau“ bedruckte Module sowie Aluminiumverkleidungen im selben Farbton das Gesamtbild des Dachs und sorgen für passende Randabschlüsse. Das nun zum Null-Energie-Haus umgewandelte Wohnhaus trennt nicht zwischen „alt“ und „neu“, sondern versteht die Weiterentwicklung als integralen Bestandteil der Architektur.