Wer trägt Verantwortung
„Baupolitik im Wandel“ lautet der Titel in der „Grundlagen“ genannten Verlagsreihe erschienen Publikation, doch tatsächlich ist das Bewusstsein für eine Bauwende in der Politik noch nicht angekommen – oder einfach nicht sichtbar? Der Untertitel verweist dann auch schnell auf den anderen Denk- und Handlungsraum, der dem politischen gegenüber oder im besten Fall zur Seite steht: Expertenwissen, Laiendiskussion, Verbandsstrategie und Industrieziele. Es geht – hier in der Sammlung von ausführlichen Statements um das Umbauen allgemein – um die Frage nach dem Profit, um Nachhaltigkeit, serielle Sanierung oder die ökologische Bauwende wie auch den echten, kostengünstigen Wohnungsbau. Ganz am Schluss der Blick darauf, „wie Parlamente die Bauwende gestalten“, eine Übersichtsdarstellung aus der Sicht eines (grünen) Parlamentariers, der die RRR-Formel so umbaut: Statt Reduce als erste Benchmark zu akzeptieren, kommt ein „Remain“, was einen grundsätzlichen Unterschied macht, so sehr ein „Remain“ immer noch besser ist als alles, was zurzeit passiert.
Jeder der Beiträge ist richtig in dem Sinne, dass er das widerspiegelt, was die Debatte im Augenblick an fortschrittlichen Positionen anbietet. Mehr aber auch nicht. Wer ohnehin Teil der Umbau-Debatte ist wird hier nichts Neues entdecken. Und die wesentliche Frage, warum so wenig passiert, wenn wir alle wissen, dass es besser ginge, die wird nicht beantwortet.
Wir, die wir produzieren, planen, bauen, wir allein müssen die Politik bewegen, ohne dabei nach sicheren Rahmenbedingungen zu rufen. „Wir“ sind dann auch die Autorinnen dieses Buches, die ohne breiten gesellschaftlichen Konsens noch so klug schreiben können. Den herzustellen, das ist die Aufgabe der Politik! Be. K.