Schließung des FB Architektur?
Für den Dekan des Studiengangs Architektur, Prof. Christoph Grafe, scheint die Abwicklung seines Bereichs am Campus Haspel der Bergischen Universität Wuppertal ausgemachte Sache. Ihm sei gesagt worden, so berichtet der WDR im September, dass auslaufende Professuren in den kommenden acht bis zehn Jahren nicht wiederbesetzt werden sollen. Im Fachbereich Architektur sind das bis 2033 acht der elf Professorinnenstellen.
Zum Hintergrund: Das Land als Mittelgeber der Hochschulen muss sparen, rund 150 Mio. € im kommenden und in den folgenden Jahren. Für die Bergische Hochschule wären das rund 6 Mio. € pro Jahr, die das Rektorat der Universität offenbar auch bei den Architekten als Sparpotenzial erkannt hat. Vor diesem Hintergrund verfassten die Senate von zehn großen Universitäten in NRW eine Resolution, in der sie vor den Folgen der geplanten Kürzung der Hochschulgrundfinanzierung warnen. „Investitionen in Hochschulen sind Investitionen in die Zukunft – in die digitale Transformation, in eine nachhaltige Wirtschaft und in den gesellschaftlichen Zusammenhalt“, heißt es dort. Bereits heute gehörten die Betreuungsrelationen in NRW zu den schlechtesten im Bundesvergleich. Weitere Einschnitte würden unweigerlich zu einer Verschlechterung der Studienbedingungen, einer Abnahme der Forschungsleistung und zu einem Verlust von Fachkräften führen.
Noch ist zwar nichts entschieden, aber das Terrain scheint bereits sondiert. Wenn die Sparbeschlüsse so gefasst werden wie angekündigt, sieht es schlecht aus für den Fachbereich Architektur in Wuppertal. Aber wohl nicht allein für diesen und auch nicht für den Hochschulbereich allein. Dass die Kommunen in NRW mit rund 6 Mrd. € einen extremen Schuldenstand ausweisen, macht für die Zukunft von Bildung und Sozialem nicht gerade Hoffnung. Be. K.
