Flauschiger Hitzepuffer
Für das Heizen und Kühlen von Gebäuden wird heute ein hoher technischer und energetischer Aufwand betrieben, wobei Klimaanlagen im Sommer einen erheblichen Stromverbrauch verursachen. Durch den gezielten Einsatz leistungsstarker Dämmstoffe lässt sich der Kühlbedarf deutlich senken oder ganz vermeiden. Ein effektiver Dämmstoff zur Reduktion sommerlicher Hitzeeinträge ist Cellulose. Sie verzögert den Wärmedurchgang durch Bauteile um bis zu 12 Std. – eine sogenannte Phasenverschiebung. Die Hitze dringt dadurch erst in den kühleren Abendstunden in den Innenraum ein und kann schnell wieder hinausgelüftet werden. Möglich macht das die hohe Dichte und eine Wärmespeicherkapazität von rund 2 000 J/kgK. Cellulose besteht aus nachwachsenden Rohstoffen und weist eine positive CO₂-Bilanz auf. Verwendet wird dafür sauberes Papier aus Rückläufern, das maschinell zu flauschig-voluminös aufgefasert wird. Die Verarbeitung erfolgt durch Einblasen in beplankte Hohlräume, wodurch eine fugenlose, lückenlose Dämmschicht entsteht. Cellulosedämmstoff eignet sich als Zwischensparrendämmung fürs Dach oder als Innendämmung, lose aufgeblasen zur Dämmung von Geschossdecken und als Fassadendämmung im Holzrahmenbau. Neben dem thermischen Komfort reduziert die Dämmung auch die Schadstoffbelastung im Innenraum, die bei hohen Temperaturen ansteigen kann.