Erweiterungsbau Amtsgericht, Freiburg
In der Freiburger Altstadt wurde Mitte des 19. Jahrhunderts ein Bezirksstrafgericht erbaut, das mehrmals erweitert wurde und als ältestes Gebäude des heutigen Amtsgerichts gilt. Um den Justizstandort nach Süden erweitern und damit neu strukturieren zu können, wurden drei Einzelgebäude im rückwärtigen Hof der denkmalgeschützten Blockrandbebauung zurückgebaut und durch einen Erweiterungsbau vom Architekturbüro Auer Weber aus Stuttgart ersetzt.
Die größte Herausforderung bestand bei dem Projekt in den beengten Verhältnissen auf dem Grundstück, das von unterschiedlichen Bestandsgebäuden umgeben ist, was eine sensible Einbindung des Neubaus in die bestehende städtebauliche Struktur erforderte. Charakteristisch für den Erweiterungsbau ist sein monolithisch wirkender Baukörper mit grobkörniger Putzfassade, die als hinterlüftete Konstruktion mit Putzträgerplatten ausgeführt wurde und nach Nutzungsende sortenrein demontiert werden kann. Die einheitlich auf allen sichtbaren Fassadenelementen angewendete monochrome Farbgebung in Porphyrrot setzt hier einen optischen Akzent.
Auch der außenliegende Sonnenschutz ist ein Gestaltungselement, das durch die einheitliche Farbgebung der Raffstoren mit Sonder-Pulverbeschichtung ebenfalls in Porphyrrot und dem Sonder-Lamellenband in mattem Sandsteinbeige sowie deren Integration in das Fassadenraster ein stimmiges Fassadenbild ergibt.
Beim Erweiterungsbau kamen Warema Basis-Raffstoren vom Typ E 60 A2 S mit randgebördelten Lamellen und Seilführung zum Einsatz. Gesteuert über ein KNX Bussystem mit Wetterstation, passen sich die Anlagen automatisch an den Sonnenstand und die aktuelle Witterung an. Durch die spürbare Reduktion des solaren Wärmeeintrags sinkt der Kühlbedarf deutlich, was die Energieeffizienz und den thermischen Komfort verbessert. Damit ist der Sonnenschutz in Kombination mit einer leistungsfähigen Photovoltaikanlage auf dem Dach und einer hochwertigen Fassadendämmung sowie dreifach-verglasten Fenstern ein wesentlicher Baustein des Energiekonzepts für den als Niedrigstenergiegebäude geplanten Neubau.
In sensiblen Bereichen, wie etwa vor Rettungswegen oder Entrauchungsöffnungen, wurde der außenliegende Sonnenschutz mit dem akkugestützten Notraff-Set von Warema ergänzt, das die Raffstoren bei einem Stromausfall oder Brand in Sekundenschnelle automatisch in die obere Endlage bewegt. Damit werden Flucht- und Rettungswege ohne manuelles Eingreifen freigegeben. Die Technik ist TÜV-zertifiziert und wurde speziell für die Anforderungen in öffentlichen Gebäuden entwickelt.
Projektdaten
Architektur: Auer Weber, www.auer-weber.de
Fertigstellung: 2023
Hersteller: Warema Renkhoff SE, www.warema.de
Produkte: Basis-Raffstoren E 60 A2 S, Seilführung, randgebördelte Lamellen in Sonderfarbe Porphyrrot, Sonder-Lamellenband in Sandsteinbeige, matt und akkugestütztes Notraff-Set
