Opulent inszeniert
Hans Dampf in allen Gassen: Der bildende Künstler, Designer und Architekt Hans Hollein (*1934 in Wien), Pritzker-Preisträger und „Alles ist Architektur“-Apologet, ist gerade mit Blick auf sein Gesamtwerk und seine Verwurzelung in der Wiener Avantgarde der 1960er- und 1970er-Jahre ein wichtiger weil einflussreicher Gestalter. Dem bislang eine umfassende, umfangreiche Monografie fehlte. Jetzt endlich liegt sie gedruckt vor, ein schwerer, großformatiger Bild- und Textband, der einmal die Architekturen Holleins vorstellt (die mit jedem Jahr in die Gegenwart voranschreitend immer suspekter werden), zum anderen aber wunderbar das Ambivalente des Wiener präsentiert: seinen Hang zum künstlerischen Gestus.
Eingeleitet von dem scharfsinnigen wie jedoch wenig kritischem Text Weibels folgen Holleins eigene Reflexionen, sämtlich aus der Zeit und nicht von heute aus rückblickend. Dass das alles erschlagend wirkt, ist vielleicht beabsichtigt wie ebenfalls, dass es den umgreifenden Blick auf einen höchst interessanten Menschen nicht gerade einfacher macht. Hollein, ein Mythos? Mit dieser opulenten Bild- und Text-, also Materialsammlung wird er es bleiben Be. K.