Oesterlen vs. Schiffer
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Schade, dass der Landtag in Hannover nicht in schönem Holz­fach­werk errichtet worden ist! Dann wäre er der Anziehungspunkt beim Tag des offenen Denkmals in der Landeshauptstadt Hannover gewesen; Thema aber eben: Holz. Vor seinem schon drohenden Abriss gerettet, hätte der von Dieter Oesterlen entworfene Plenarsaal dann ganz entspannt seinen fünfzigsten Geburtstag gefeiert.

Also ohne Geburtstagsfeier, aber durch mehr als 45 000 Stimmen legitimiert. Die sprachen sich gegen den vom Landtag beschlossenen Abriss aus. Gerettet aber hat das Denkmal die Tatsache, dass der in einem zweiten Architektenwettbewerb 2010 siegreiche Entwurf des Kölner Büros Eun Young Yi nicht 45 Mio. € sondern etwa 65 Mio. € gekostet hätte. Das ­jedenfalls ergab jetzt ein Gutachten. Der Neubau ist vom Tisch, Yi möchte für geleistete Arbeit eine knappe Million € Honorar.

Der Plenarsaal soll jetzt umgebaut werden; vielleicht. Dass derweil Sanierungsarbeiten im Gebäude laufen soll nicht verschwiegen werden. Wie ebenso nicht, dass solche bereits kurz nach Fertigstellung des Plenarsaal nötig wurden. Die Akustik war fehlerhaft geplant, allerdings nicht vom Büro Oesterlen.

Der Heimatbund Niedersachsen begrüßt den Verzicht auf ­einen Abriss. Präsident Heinz-Siegfried Strelow merkte an, dass wenn private Immobilieneigentümer das Denkmalrecht beachten müssten, dann umso mehr das Land. Und das muss jetzt auf eine „Architektur wie Claudia Schiffer, schlank und schön“ (Yi) verzichten. Der Umbau soll 45 Mio. € kosten.

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