LOEWE fördert Bauen mit Papier

Schöne Perspektiven für einen alten Werkstoff: Im Rahmen der 9. Förderstaffel der Landes-Offensive zur Entwicklung Wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz (LOEWE) wird der neue Schwerpunkt „Bauen mit Papier“ (BAMP!) unter Federführung der TU Darmstadt gefördert. Über vier Jahre werden der Forschung rund 4,6 Mio. € zufließen. Die Förderung beginnt am 1. Januar 2017.

Der neue, vom LOEWE-Programm des Landes Hessen geförderte Schwerpunkt ist interdisziplinär ausgerichtet. Beteiligt sind die Fachbereiche Chemie, Bau- und Umweltingenieurwissenschaften, Architektur und Maschinenbau der TU Darmstadt sowie die Hochschule Darmstadt und die Technische Hochschule Mittelhessen. Koordiniert wird „BAMP!“ an der TU Darmstadt von Professor Samuel Schabel, Fachbereich Maschinenbau, Fachgebiet Papierfabrikation und Mechanische Verfahrenstechnik. „BAMP!“ soll unter anderem dazu beitragen, die Vorteile des Werkstoffs Papier für das Bauwesen und die Wirtschaft systematisch zu erschließen.

Natürliche Materialien wie Holz oder Papier werden seit Jahrtausenden im Bauwesen eingesetzt und spielen auch im modernen Hochbau und Innenausbau eine wesentliche Rolle. Papier bietet hier ein hervorragendes Potential für biobasierte Anwendungen im Baubereich. Es ist kostengünstig herstellbar, besteht überwiegend aus nachwachsendem Rohstoff, bietet gute Festigkeitseigenschaften, kann als flächiges Material mit hoher Porosität oder sogar als Schaum produziert werden und ist verhältnismäßig einfach chemisch zu funktionalisieren.

Ziel von „BAMP!“ ist es, wissenschaftliche und technische Grundlagen für die Nutzung von Papier in Bauanwendungen zu schaffen und neue Lösungsansätze zu entwickeln. Der Fokus liegt auf Bauwerken für temporäre Nutzung, die gegebenenfalls mit geringeren technischen Anforderungen versehen sind. Technologien und Systeme zur Herstellung solcher Bauwerke wie zum Beispiel Übergangsbauten für gewerbliche Zwecke oder Schulen, Notunterkünfte sowie für so genannte „Microhomes“ oder im Messebau, wurden bisher in Deutschland nur wenig entwickelt. Sie stellen aber ein größeres Poten­tial dar, sowohl für Material und Konstruktion als auch für den optimierten Einsatz von Ressourcen und Geld.

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