Kollektiver Wissensschatz

Lehre und Praxis der Architektur unterscheiden sich aktuell stark voneinander. Ich finde es gut, dass es diesen geschützten Rahmen gibt, der es einem ermöglicht, sich als GestalterIn kennenzulernen und seine individuellen Methoden zu finden. Darüber hinaus sollte die Universität den Rahmen und die Freiheit bieten, Werkzeuge und Methoden eigenverantwortlich zu erproben und die eigene Position zu stärken. Aber gerade mit Blick auf meine eigene Zukunftsperspektive vermisse ich gewisse Aspekte in der Lehre, die näher am realen Geschehen sind. Aspekte, die sich meiner Meinung nach nicht jeder individuell erarbeiten müsste: Wie starte ich in eine potenzielle Selbstständigkeit? Wie kann ich etwas bauen, ohne reiche Eltern zu haben? Wie gehe ich mit unfairen und übergriffigen Arbeitsumgebungen um? Welche Alternativen gibt es zum klassischen Weg in der Architektur? Ich sehe hier Potenzial für eine Art von kollektivem Wissensschatz, der gleichermaßen Studierende und Lehrende verbindet. In meiner Wahrnehmung ist die Bereitschaft des Wissenstransfers noch nicht genug vorhanden und so kämpft gerade noch jeder sehr für sich.

x

Thematisch passende Artikel:

Ausgabe 05/2019

Förderpreise für Innovation in der Lehre

Die Hochschule Koblenz hat fünf Lehrende mit dem „Förderpreis Innovation in der Lehre“ ausgezeichnet, der es ihnen ermöglicht, ihr jeweiliges Konzept zur Digitalisierung der Lehre ab dem...

mehr
Ausgabe 01/2021

Keine Polemik, aber versagt die Lehre in der Architektur?

Die Welt scheint in rasender Geschwindigkeit anders zu werden, oft komplexer, weshalb immer mehr Menschen den Überblick verlieren. Vieles erscheint planlos und getrieben, obwohl wichtige...

mehr
Ausgabe 01/2022

Interdisziplinäre Lehre ist Pflicht

Gute Architektur entsteht nie allein, sondern immer im Team. Deshalb braucht das Architekturstudium eine stärker ausgeprägte interdisziplinäre Lehre. Als Tutor des Lehrgebiets für Tragwerklehre...

mehr
Ausgabe 05/2018

Gabi Schillig an die UdK, Berlin, berufen

Die Gestalterin und Architektin Gabi Schillig ist mit Wirkung zum 1. April 2018 zur neuen Professorin für Raumbezogenes Entwerfen und Ausstellungsgestaltung an der Universität der Künste Berlin...

mehr
Ausgabe 02/2021

Positionen zur digitalen, hybriden und analogen Lehre in der Architektur

Mit einem Symposium im Aedes Network Campus am 5. Februar 2021 und einer vierwöchigen Ausstellung in der BDA-Galerie in Berlin thematisiert der Masterstudiengang AMM Architektur Media Management...

mehr