Junge Köpfe, die wissen, wie Architektur kommuniziert wird
Welche Formen der visuellen Architekturvermittlung existieren und worauf sollte geachtet werden?
Was ist die beabsichtige Wirkung visueller Architekturkommunikation?
Kann die visuelle Darstellung für sich stehen?
Welche Medien stehen zur Architekturvermittlung zur Verfügung?
Wie kann man zwischen Sender und Empfänger eine wechselseitige Beziehung und Interaktion entwickeln?
Nurcihan Uslu: Gemeinsame Interessen sorgen dafür, dass für den Empfänger einer Nachricht ein Anreiz geschaffen und seine Aufmerksamkeit gewonnen wird. Damit dann eine Interaktion entsteht, können bspw. gezielte Fragen an den Empfänger gerichtet oder Raum für Diskussionen geschaffen werden. Dies kann zwischen dem Sender und Empfänger geschehen, oder auch gezielt zwischen unterschiedlichen Empfänger
Was ist dann bei der konkreten Ansprache der Zielgruppen zu beachten?
Anna Bräutigam: Die Bedürfnisse und Interessen der Zielgruppen sollten im Vorhinein gut analysiert sein, um daran eine Strategie ausrichten zu können. Es ist davon auszugehen, dass nicht alle Gruppen auf dem gleichen Wissensstand sind. Deshalb ist eine Art Adapter zwischen Sender und Empfänger notwendig, um das gleiche Verständnis zu erzielen.
Was meint Adapter in diesem Kontext?
Welche Zielgruppen gibt es, die mit Architekturthemen angesprochen werden sollen?
Welche Sprache spricht denn die Zielgruppe?
Lucas Schlüter: Architekturvermittlung ist vergleichbar mit einer Übersetzungsleistung. Je nachdem, ob die angesprochene Zielgruppe fachlich aus dem Bereich der Architektur kommt, aus verwandten Bereichen wie z. B. den Ingenieurwissenschaften oder ob es sich um fachfremde Personen handelt, variiert das Verständnis für Architektur. Während für den einen eine verwitterte Holzfassade angegraut wirkt, so erstrahlt sie für manche Architekt*innen in „silbrigem Glanz“. Es kommt aber nicht nur auf die Sprache an, sondern auch auf die visuell eingesetzten Medien. Zum Beispiel sind Grundrisse oder Schnitte nicht für alle lesbar oder eine abstrakte Visualisierung wird zu wörtlich genommen. Daher sollten im Rahmen der Übersetzungsleistung auch Bilder in Worte übersetzt und die Architekt*innensprache allgemeinverständlich übertragen werden.
Wie lassen sich verschiedene Zielgruppen erreichen?
Nurcihan Uslu: Es sollte das Medium genutzt werden, mit dem die jeweilige Zielgruppe vertraut ist. Fachpresse oder Lokalpresse, LinkedIn oder Instagram, Ausstellung oder Podcast. Zur Zielgruppensegmentierung gehört auch die Analyse des Nutzerverhaltens.
AMM - Architektur Media Management, Hochschule Bochum