Intelligenter bauen
Der größte Innovationstreiber ist der Klimawandel

Prof. Dr.-Ing. Klaus Sedlbauer, Vorsitzender der Fraunhofer-Allianz Bau, geht davon aus, dass die Bauwirtschaft eine Schlüsselbranche für die CO2-Reduktion ist. „ Die Baubranche bindet weltweit einen enormen Anteil aller Ressourcen, insbesondere an Material und Energie. Wenn es um technologische Entwick­lungen geht, gibt es viele unterschiedliche Innovationstreiber. Das kann die Architektur sein, wenn man an hochmoderne nachhaltige Gebäude denkt. Es kann die Forschung sein, wenn man an Plusenergiehäuser denkt. Das können aber auch große Baukonzerne sein, die mit neuen Modellen die betriebliche Steuerung von Baustellen voran treiben.“

Aus diesem Grund ist eine der wichtigsten Säulen der Forschungsaktivitäten der Fraunhofer-Allianz Bau der Themenkomplex Nachhaltigkeit, also Gebäude so zu planen, zu erstellen, zu betreiben und rückzubauen, dass der Einfluss auf die Umwelt minimiert wird. Hier spielen ökologische Faktoren eine Rolle wie Ökobilanzen oder recyclinggerech­tes Konstruieren und ökonomische Faktoren. „80 % der Kosten eines Gebäudes entstehen in der Nutzungsphase, das ist zuviel. Wir müssen auch einen stärkeren Focus auf die Ökobilanz der Produkte legen, die wir verbauen,“ so Sedlbauer.

Auf der BAU 2011 wird sich die Fraunhofer-Allianz Bau mit einer Son­derschau zum Thema „Intelligentes Bauen“ präsentieren. Mit diesem Auftritt soll die Kompetenz der deutschen Ingenieurskunst dargestellt werden, von Hochleistungswerkstoffen bis zu klima- und kulturangepasstem Bauen. Laut Sedlbauer steht die deutsche Bauwirtschaft im internationalen Vergleich hervorragend da, „aber sie kommuniziert das zu wenig. Die Bauwirtschaft täte gut daran, mit mehr Überzeugungskraft aufzutreten.“ Für die Zukunft entwirft Sedlbauer ein Szenario für die Gebäude der Zukunft: „Wir werden in kleinen Kraftwerken wohnen, also in Gebäuden, die mehr Energie liefern als sie verbrauchen. Diese Plusenergiehäuser werden auch unsere Elektroautos auftanken. Als Folge der Ressourcenverknappung werden das Gebäude sein, die man mit einfachen Mitteln komplett recyclen kann. Die Gebäude werden außerdem sehr viel intelligenter sein und ihre Nutzer unterstützen.“

Informationen unter www.bau.fraunhofer.de

x

Thematisch passende Artikel:

Ausgabe 06/2014

Klaus Sedlbauer an die TUM www.tum.de, www.fraunhofer.de

Prof. Dr. Klaus Sedlbauer hat den Ruf auf den Lehrstuhl für Bauphysik der Technischen Universität München angenommen und wurde am 1. April von TU- Präsident Prof. Wolfgang Herrmann ernannt. Dr....

mehr
Ausgabe 04/2012

„Interdisziplinär und kooperativ“ Klaus Sedlbauer zum Thema „Smart Houses“

Die Anforderungen, die an unsere Gebäude gestellt werden, steigen kontinuierlich. Die ursprünglichen als essenziell angesehenen Schutzfunktionen vor Niederschlag, Wind, Kälte oder Hitze gelten...

mehr

Wofür stehen Sie, Herr Sedlbauer?

Univ.-Prof. Dr.-Ing. Dipl.-Phys. Klaus Sedlbauer mit seinem STANDPUNKT zum Heftthema SMART HOUSES "... Nur die enge Zusammenarbeit schafft marktgerechte Lösungen" Standpunkt zum Heftthema SMART...

mehr
Ausgabe 04/2012

Heftpate Prof. Sedlbauer Effizienzhaus Plus in Berlin DBZ+BAUcolleg

Was sind eigentlich „Smart Houses“? Was sind das für Begrifflichkeiten wie „eHome“ “Smart House“, „Smart Home“, „Smart Living“ oder auch „Elektronisches Haus“, „Vernetztes Haus“ und...

mehr

Bauen für die Zukunft

Fachforum "Chancen für die Bauwirtschaft - Fraunhofer-Allianz Bau" am 16. Januar 2009, München

Die Bauwirtschaft steht vor großen Herausforderungen. Dazu gehören der demographische Wandel, der gestiegene globale Wettbewerb, die große Nachfrage an energieeffizienten und ökologischen...

mehr