Fotografien machen den Wert

Mit der zunehmenden Bilderflut auf allen Kanälen wachsen die Fragen nach dem Phänomen Fotografie. Dass hier die Architektur in ganz besonderer Weise vom Abbilden und den Strategien des Abbildens betroffen ist, ist bekannt und an vielen Orten besprochen. Warum nun jetzt dieser umfängliche und – das soll gleich gesagt werden – mit hervorragender Fotografie ausgestattete Band zum Thema?

Vielleicht, weil hier meist europäische Fotografen mit ihren Arbeiten versammelt sind, der Blick also in die Nähe der überwiegenden Leserschaft geht. Und was denn der Nutzen der Architekturfotografie sei, wird auch nicht jeden Tag in dieser Breite untersucht. Wobei man mit einer Antwort nicht rechnen darf. Die der langen Fotoreihe und kleinen Erläuterungstexten (Analyse der Arbeit durch den Fotografen, die Architekten oder Kritiker) vorangestellte Sammlung unterschiedlich ausgerichteter Essays bricht den Kosmos der Fotografie eben nur um ein Neues auf. Kaum ein Essay, der tiefer taucht und gerade die Fragen, wie Fotografien strategisch eingesetzt werden, welche aktuellen Trends es gibt, was der Markt von Fotografen und damit eben auch Architekten, Investoren, Stadtverwaltungen etc. verlangt, alle diese und vergleichbare Fragen werden angerissen, an keiner Stelle jedoch konsequent zu Ende gedacht.

Es bleibt eine allgemein kommentierte Architekturfotografie, deren Wert in diesem Falle vor allem in jedem einzelnen der sauber gedruckten Fotos zu suchen ist. Mit Fotografenkurzbiografien. Be. K.

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