Büroflächen für (Bundes)Behörde
Vielleicht war es ein Versehen, vielleicht ein Dankeschön, in jedem Fall uns eine Ehre: ein Like des Bundesbauministeriums auf Instagram, eine Behörde, mit der wir uns immer freundlich, aber meist kritisch austauschen. Das Herz zum Post bezog sich auf eine Meldung, dass sich nun in Berlin, ganz in der Nähe des Hauptbahnhofs oder des Kanzleramts, des Innenministeriums oder des Deutschen Bundestags ein Neubau aus der Gerüstehülle schält, ein Neubau, der auf den ersten Blick ein Sauerbruch Hutton sein muss und ist. „Am städtebaulichen Übergang zwischen Spreebogen und dem Berliner Stadtteil Moabit“, so die Architekten auf ihrer Webseite, „entsteht ein Bürogebäude in mehrgeschossiger Holzmodulbauweise.“ Kurz davor hatte das Büro mit dem „Luisenblock Deutscher Bundestag“ ebenfalls mit Holzmodulen das Rennen gemacht, ebenfalls mit farbig gestalteter Fassade.
Dass der Holzmodulbau ein Lieblingskind der ehemaligen Bundesbauministerin Geywitz war, soll hier nichts bedeuten. Eher schon stellt sich die Frage, ob die gerundet geknickte Scheibe mit kleinem Nachbarvolumen überhaupt hier stehen sollte. „Zunächst als Zwischenunterbringung während der geplanten Baumaßnahmen am Schloss Bellevue und dem Bundespräsidialamt vorgesehen, soll das Gebäude im Anschluss dauerhaft durch eine Bundesbehörde genutzt werden.“ Welche das sein könnte, scheint offen, die nahe Baustelle „Erweiterung Kanzleramt“ von Schultes Frank Architekten wird noch einiges an Zeit brauchen, vielleicht könnte man dann … Egal, wir bauen und: Hauptsache es gibt Platz! Dass Sauerbruch Hutton ihren Neubau in direkte Nachbarschaft zum Umbau und Erweiterung eines ehemaligen Frachthofgebäudes, der „Feuer- und Polizeiwache“ (2004), stellen konnten, macht eine Werkspanne offenbar. Was wir in ihr sehen, kann jeder selbst erkunden. Be. K.
