Neue Welle in Wernigerode

Großwohnsiedlungen im architektonischen, energetischen und demographischen Wandel - Fachtagung am 17. Oktober 2013

Vom unsanierten IW 64 zur Wernigeröder Welle – anhand dieses Beispiels sollen an diesem Tag Architekten, Planer, kommunale Entscheider und Vertreter der Wohnungswirtschaft darüber diskutieren, wie die energetische Sanierung von Großwohnsiedlungen als Bestandteil der Stadtentwicklung erfolgreich sein kann.


Die Entwicklung der Plattenbausiedlung von Wernigerode-Stadtfeld steht exemplarisch für Großwohnsiedlungen. Errichtet in den 80er Jahren, gehört sie zu den größten Vierteln der „bunten Stadt im Harz“. Mehr als zehn Prozent der gut 35 000 Wernigeröder sind hier zu Hause, unter ihnen zahlreiche ältere und finanziell schlechter gestellte Mieter.
Doch der demographische Wandel, geänderte gesetzliche Bestimmungen beim Wärmeschutz und nicht zuletzt der Zahn der Zeit erforderten eine Sanierungsstrategie für dieses Gebiet. Die Teilnahme und Prämierung (Goldmedaille) im Bundeswettbewerb "Energetische Sanierung von Großwohnsiedlungen 1000 +" legte die Grundlage für die heutige Entwicklung. Um das Wohngebiet insgesamt aufzuwerten und drohender Segregation entgegen zu wirken, wurde Stadtfeld im Jahr 2010 in das Bund-Länder-Programm „Soziale Stadt“ aufgenommen. Zudem wurden die Bewohner im Rahmen eines Integrierten Handlungskonzeptes in die Planungen einbezogen.
Inzwischen ist der erste von zwei Bauabschnitten im Walther-Grosse-Ring fertig gestellt und die weiteren Arbeiten sind in der Endphase. Die Projektverantwortlichen, die Gebäude- und Wohnungsbaugesellschaft Wernigerode GWW und die Berliner Ingenieurgesellschaft BBP Bauconsulting, nehmen das zum Anlass für eine Fachtagung am 17. Oktober 2013. Sie zeigt auf, wie städtebauliche, wohnungswirtschaftliche sowie energetische und ökologische Zielstellungen beispielgebend umgesetzt werden. Identitätsstiftende Architektur, geringste Energieverbräuche, eine neue Grundrissvielfalt, barrierefreie Wohnungen, großzügige Dachgeschosswohnungen und eine bisher nicht vorhandene Grünqualität zeichnen das neue Stadtfeld aus. Damit ist das Projekt beispielgebend für die gesamte Bundesrepublik.

  Ort: Walther-Grosse-Ring 2, Wernigerode
  Beginn: 10.30 Uhr
  Kosten: 120 € (inkl. Tagungsunterlagen, Mittagessen und Getränken)


  Anmeldungen und Programmabruf bis zum 30. September über:

  bbp@baucon.de


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