Daylight Award 2018

Japanischer Architekt Hiroshi Sambuichi und amerikanischer Forscher Greg Ward werden ausgezeichnet

Am 16. Mai, dem Internationalen Tag des Lichts der UNESCO, werden der japanische Architekt Hiroshi Sambuichi und der amerikanische Forscher Greg Ward zu den Preisträgern des Daylight Award 2018 ernannt. Sie treten in die Fußstapfen vorheriger Preisträger wie Jørn Utzon, SANAA, Peter Zumthor, Lacaton & Vassal, Marilyne Andersen und Steven Holl. Die Preisträger werden nicht nur für ihre Errungenschaften geehrt, sondern erhalten auch ein Preisgeld von 100 000 € für ihre Arbeit und ihre Verdienste um das Tageslicht.

Der Daylight Award wird seit 1980 an prominente Fachleute im Bereich Tageslicht in der Architektur und der Tageslichtforschung zur Förderung der Gesundheit, des Wohlbefindens und der Umwelt verliehen. Die diesjährigen Preisträger Hiroshi Sambuichi und Greg Ward zeigen auf brillante Art, wie vielseitig die Arbeit mit Tageslicht ist. Obwohl sie auf den ersten Blick sehr unterschiedlich sind, teilen sie doch ein tiefes Engagement für Tageslicht.  
Hiroshi Sambuichi ist ein wahrer Meister, wenn es darum geht eine Balance zwischen Natur und Architektur zu finden. Die Bewegungen von Erde, Wind, Luft, Wasser und Sonne stellen einen integralen Bestandteil seiner Bauwerke dar, einschließlich des Shizuki Castle House und der Naoshima Hall in Japan. Seine Gebäude existieren somit im Einklang mit ihrer Umgebung. Es geht nicht um die Objektivierung des Lichts als einmaliges Ereignis, sondern darum unser Bewusstsein zu schärfen und Licht als etwas zeitloses, fließendes und facettenreiches zu erleben. „Ideale Architektur für mich ist, wenn man sich die Form eines Gebäudes ansieht und die beweglichen Materialien des Standorts, wie Wind, Wasser und Sonne, sichtbar werden. Die genaue Untersuchung der sich ändernden Windrichtungen und der Intensität des Tageslichts beeinflussen den Standort und helfen mir zu verstehen, was für Architektur gebraucht wird", sagt Hiroshi Sambuichi.  
Greg Ward ist der Entwickler des Software-Simulationsprogramms Radiance, das schon seit drei Jahrzehnten Forschern erlaubt sich die Möglichkeiten des Tageslichts vorzustellen. Wards Leidenschaft für die Iteration und Optimierung der Software, hat zu einer starken Gemeinschaft von Radiance-Nutzern geführt, die die Bereiche der Tageslichtforschung und des Tageslichts in der Architektur weiter beeinflussen. Ward ist bekannt als großzügiger Initiator vieler Seminare zum Thema Tageslicht und steht im persönlichen Dialog mit jungen Forschern, Doktoranden und Fachleuten. „Mein Schwerpunkt lag schon immer auf funktionierenden, praktischen Systemen, und nicht auf rein akademischen Bestrebungen”, sagt Ward. Ward hat die Wechselwirkung von Licht und Materie über ein breites Spektrum von physikalischen Maßstäben untersucht, von einzigartigen Baumaterialien mit speziellen optischen Eigenschaften über die räumliche Definition komplexer Gebäudeinnenräume und -fassaden bis hin zu unseren städtischen und natürlichen Umgebungen.
 
Auszeichnung der Preisträger in Lausanne
Der Daylight Award wird von den gemeinnützigen Stiftungen VILLUM FONDEN, VELUX FONDEN und der VELUX STIFTUNG verliehen. Die Preisträger werden am 27. September 2018 in einer Zeremonie im Rolex Learning Centre in Lausanne geehrt.

www.thedaylightaward.com

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