Horizontbestimmung

Die Neue Sammlung lädt zu einer Designhorizontbestimmung ein: Der Ästhetikprofessor, „Denker im Dienst“ und Documenta-Künstler Prof. Dr. Bazon Brock als provokanter Moderator und stets politisch denkender Akteur versammelt Mitwirkende aus verschiedenen Generationen. Nach Durchführung der Beiträge und Diskussion findet eine Erntedank-Prozession durch die permanente Design-Ausstellung in der Pinakothek der Moderne statt.

Die Fragestellung lautet Bazon Brock zufolge: „Wie und wohin geht es hinterm Horizont denn weiter? ... Endlich – nach 60 Jahren lebhafter, ja radikaler Fragen nach der eigenständigen Rolle des Designs gegenüber Kulten und Künsten wird nun eine allgemein belastbare Definition der Funktion Design deutlich. Alle Großpathetiker des künstlerischen Schöpfertums und dessen höchster Ziele als Werkschaffen in Einzigartigkeit huldigen der Maxime: „Die Zwecke heiligen die Mittel.“ Heute weiß jedermann, dass selbst die höchsten Zwecke wie der Aufbau sozialistisch-kommunistischer Gesellschaften oder die Gewährung von grenzenloser Freiheit als Glück der größten Zahl in gar keinem Falle die dazu angewandten Mittel heiligen. Nicht an den Früchten sollt ihr sie erkennen, sondern nach den Mitteln bewerten, die sie einsetzen.

Wer das Handeln der Menschen mit Blick auf die Güte der Arbeitsmittel anleitet und nicht nach den beliebig rechtfertigbaren Zwecken der Menschheitsbeglückung verklärt, soll mit dem ehrenvollen Titel „Designer“ benannt werden.“ (Zitat Bazon Brock).Mitwirkende sind neben Prof. Dr. Bazon Brock das multidisziplinär arbeitende Schweizer Künstlerduo Com&Com mit Johannes M. Hedinger und Markus Gossolt, Dr. Roland Krischel vom Wallraf-Richartz-Museum Köln und der Plakatgestalter und Grafikdesigner Prof. Gunter Rambow.