Künstlerhaus, Nürnberg

Das Künstlerhaus am Königstor ist ein Teil des kulturellen und gesellschaftlichen Lebens in Nürnberg und bietet Raum für Ausstellungen, Konzerte, Tagungen, Kino, Werkstätten und Gastronomie. Gleichzeitig agiert es als Rahmen für bürgerliche Initiativen, als Labor für die Kreativwirtschaft oder als Ort für Begegnung und Diskurs. Ab 2019 erfolgte im Auftrag des Nürnberger Hochbauamts die Modernisierung des denkmalgeschützten Bauwerks. Dabei galt es, das Gebäude technisch, baurechtlich und konstruktiv an heutige Standards anzupassen. Gleichzeitig konnte eine funktionale Aufwertung des Innenlebens erzielt werden, wodurch etwa Räume mit ähnlich lärmintensiver Nutzung gebündelt und das Raumprogramm neu sortiert wurden.

Während die alten Schichten und Spuren teils bewusst sichtbar blieben, entstanden einige Bereiche neu. Dazu gehört die veränderte Eingangssituation, ein Turmanbau als vorgelagerter Giebel an der Nordfassade sowie Ergänzungen rund um den Werkhof. Die Anforderungen an den baulichen Brandschutz bedingten den Einbau von Brand- und Rauchschutztüren im Bereich der Treppenhäuser, Flure und im Untergeschoss. Diese sollten sich möglichst unauffällig in die Bestandsstruktur integrieren, schlanke Profile aufweisen und so wenig Material wie möglich verbrauchen.

Die Elemente aus beschichtetem Stahl und Glas sind gemäß den Vorgaben des Denkmalschutzes ausgeführt. Die anthrazitfarbenen Rohrrahmentüren folgen dabei der Bestandsgeometrie und sind an die Form der Gewölbedecken und die Raumhöhen angepasst. Insgesamt zehn projektspezifische Elemente auf Basis der Türenserie forster fuego light stellen den Brandschutz im sanierten Künstlerhaus Nürnberg sicher. So sind etwa zum repräsentativen Treppenhaus im Eingangsbereich zweiflügelige Türen eingebaut, die von Oberlichtern in Korbbogenform abgerundet werden. Den historischen Stil zeichnet u. a. eine Brandschutztür mit Festverglasung in den symmetrischen Seitenteilen sowie mit markanten senkrechten Sprossen im Bogen nach. Weitere Ausführungen mit Stich- oder Rundbögen, besonders hohen Deckenanschlüssen oder geraden Stürzen finden sich an den Übergängen zu Fluren, Treppenhäusern oder im Keller.

Dabei reichen die Brandschutzanforderungen von feuerhemmenden Türen T30 RS bis zu feuerbeständigen Türen T90 RS. Durch die Überschreitung der Gesamthöhe, der Höhe der T90 Flügel, der zulässigen Größe der Oberlichtfüllung und durch die besonderen Anschlüsse im Bestand waren in drei Fällen Zustimmungen im Einzelfall erforderlich. So sind Kastenprofile oberhalb der eigentlichen Elemente eingebaut, die den statischen Halt gewährleisten und den Übergang zur besonderen Bestandsarchitektur inszenieren.

Projektdaten

Architektur: Florian Nagler Architekten, www.nagler-architekten.de

Fertigstellung: 2024

Hersteller: Forster Profilsysteme AG,

www.forstersystems.com

Produkte: forster fuego light T30 und T90 Brand- und Rauchschutztüren

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