Kommt ans Bauhaus – 2026?

„junge menschen, kommt ans bauhaus“, so lautet der Titel einer Werbebroschüre aus dem Jahr 1929, mit der der 2. Bauhausdirektor Hannes Meyer die Bauhausschule für den Nachwuchs ­attraktiv/bekannt machen wollte. Nach Dessau sollten sie kommen, dorthin war die Schule mittlerweile umgezogen. Heute nun bat das Bauhaus auf die Baustelle, jetzt das Bauhaus-Archiv/Museum für Gestaltung in Berlin. Drei Tage lang stand die Baustelle des Neu- und Umbaus Interessierten offen. Die Veranstaltungen reichten von Architektur-Rundgängen, Musik und Talks, künstlerischen Installationen und Performances bis hin zur Bauhaus-Werkstatt für alle.

6 000 Gäste, so die Organisatoren, nutzen die drei Tage durchs Haus zu laufen. In den außen von Netzen noch gesicherten Turm gelangte man nicht. Wir sprachen im Vorfeld der Aktion mit der Hausherrin, Annemarie Jaeggi, und dem Architekten, Volker Staab (hier auf S. 12f.). Voraussichtlich Ende 2026 könnten sich die Türen für alle öffnen, dann könnte das Haus wieder einmal rufen: „alle menschen, kommt ans bauhaus!“ Und wenn diese alle Menschen etwas schlauer sind als die KI, dann kommen sie alle zur Klingelhöferstraße und stehen nicht auf dem Parkplatz vor einer dieser Bauhaus-Filialen, deren Adressen uns Google oder ChatGPT wie selbstverständlich anbietet. Dann kann sich jeder, der zahlen kann, einmieten für Veranstaltungen, in pädagogischen Werkstätten arbeiten, Vorträgen lauschen (alles im Turm) oder sich in den Untergrund begeben und hier staunen über das große Volumen des Veranstaltungssaals im UG der Neubauten. Der Bestandsbau wird hauptsächlich Bibliothek, Verwaltung und Archiv aufnehmen und nur noch in Teilen öffentlich zugänglich sein. Be. K.

www.bauhaus.de

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