Fachkräftemangel

191 000 offene Stellen in der Bauwirtschaft im ersten Quartal 2022, das ist das Vierfache von vor gut zehn Jahren – im gleichen Zeitraum hat sich die Zahl der offenen Stellen in der gesamten Wirtschaft gerade einmal verdoppelt. Den Grund für diese Diskrepanz sehen viele in dem unausgeglichenen Verhältnis zwischen Lohn und körperlicher Belastung. Die Arbeit auf der Baustelle ist nicht beliebter geworden, so beträgt die Fluktuationsrate laut IG Bau beinahe 50 % (Betrachtungszeitraum fünf Jahre).

Eine Lösung könnte sein, so jedenfalls die Modulbauindustrie, den Modulbau voranzutreiben. Der biete „vor allem […] einen angenehmen und sicheren Arbeitsplatz“, so die SEMODU AG in einer Pressemitteilung vom Februar 2023. Der Modulbau biete im Werk nicht nur Schutz vor wechselndem Wetter, auch viele Prozesse seien automatisiert und würden von Robotik unterstützt. Eine längere Beschäftigung sichere dem Unternehmen Fachwissen. Und – last but not least – es sei nicht nur das Umfeld für die Arbeitenden besser, „es wird im Werk auch generell weniger Personal benötigt, was den Fachkräftemangel weiter reduziert.“ Gerade letzteres ist eine zumindest interessante Betrachtung einer insgesamt schwierigen Arbeitsmarktsituation. Be. K.

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